Turmcafé muss raus aus dem Turm

Die Feuerwehr hat Veto eingelegt. Kuchen und Torten werden künftig im Südschiff angeboten. Doch der Turm bleibt offen.

Rosemarie Rittscher bedient im Turmcafé
Rosemarie Rittscher bedient im TurmcaféSilke Nora Kehl

Hamburg. Nach mehr als 20 Jahren muss das Hamburger Turmcafé St. Jacobi aus dem Turm ausziehen. Künftig lädt das Turmcafé ins Südschiff der Hauptkirche (Steinstraße) zu Kaffee und Kuchen. Erster Öffnungstag ist Sonnabend, 5. Mai, von 12 bis 18 Uhr, teilt die Gemeinde mit. Die Aussicht vom Turm in 84 Meter Höhe können die Besucher allerdings weiterhin genießen.
Im vorigen Jahr hatte es nach Angaben der Gemeinde eine routinemäßige Begehung von St. Jacobi gegeben. Die Feuerwehr stellte dabei fest, dass von den elektrischen Geräten im Turm eine Brandgefahr ausgeht, für die kein ausreichender Schutz gegeben ist. Der Turm dürfe zwar weiterhin von den Besuchern genutzt werden, hieß es. Auf den Betrieb ihres Cafés müsse die Gemeinde dagegen verzichten.

Mehr Platz fürs Café

Die Gemeinde bedauert zwar die Schließung, kann ihr allerdings auch positive Seite abgewinnen. Das Südschiff biete sehr viel mehr Platz, sodass mehr Besucher versorgt werden könnten, sagte Gemeindesprecherin Melanie Leu. Angeboten werden auch künftig fair gehandelter Kaffee und Tee sowie selbst gebackene Kuchen und Torten. Der Erlös kommt einer diakonischen Einrichtung in Hamburg zugute.
Eröffnet wird die neue Café-Saison um 12 Uhr mit einer 20-minütigen Orgelmusik. Kantor Gerhard Löffler spielt auf der Arp-Schnitger-Orgel. Der Eintritt ist frei. Um 14 Uhr wird eine kostenlose Kirchenführung angeboten.
Gäste mit Gehbeschwerden können einen kleinen Fahrstuhl bis zum Beginn des großen Fahrstuhls nehmen. Alle anderen Gäste erklimmen 93 Stufen, bevor sie von dort mit dem großen Fahrstuhl auf den Turm fahren. Bis Anfang Oktober ist das Turmcafé an jedem ersten Sonnabend im Monat geöffnet. (epd)