Turm in Gefahr – Risse am Hamburger Michel größer als angenommen
Bis zu 35 Meter lange Risse: Hamburgs berühmteste Kirche kämpft mit unerwartet schweren Schäden. Die Kosten einer bereits begonnenen Sanierung des Michels steigen dramatisch.
Risse im Turm des Hamburger Michels sind offenbar größer als bislang angenommen. Das haben Experten bei Sanierungsarbeiten am Dach- und Turmgesims festgestellt, wie eine Sprecherin von Hamburgs berühmtester Kirche am Donnerstag mitteilte. Nun sind weitere Arbeiten geplant. Der Spendenbedarf steigt von 600.000 auf 1,3 Millionen Euro.
Die drei bis zu 35 Meter langen, vertikalen Risse vergrößern sich laut der Sprecherin stärker als erwartet. Vor rund 15 Jahren sanierte Fugen brächen erneut auf, sodass Wasser in das Mauerwerk des Turms eindringen könne. Zur Stabilisierung sollten nun mehrere Meter lange Stahlstäbe eingeklebt werden. Außerdem sollten die Außenmauern abgedichtet werden.
Die Sanierungsarbeiten am Dach- und Turmgesims der evangelischen Hauptkirche Sankt Michaelis waren im vergangenen Jahr gestartet. Auch dort hatten sich verstärkt Risse gebildet, und es bestand die Gefahr, dass sich Teile lösen. Mitte November seien die Bauarbeiten aufgrund der Witterung unterbrochen worden. Sie würden im Frühjahr nächsten Jahres fortgesetzt.
Für die Gesimssanierung hatten mehr als 1.000 Menschen innerhalb weniger Monate 600.000 Euro gespendet. Nun erklärte Michel-Pastor Alexander Röder: “Wir müssen nun die Spendensumme um 700.000 Euro erhöhen, auf insgesamt 1,3 Millionen Euro, und hoffen sehr, dass uns auch dieses Mal viele Michel-Freunde unterstützen.”