Tschechiens Heilsarmee: Sorge um Obdachlose wegen Wintereinbruch

Ab dem Wochenende soll es nicht nur in Deutschland frostig werden. Tschechien erwartet Temperaturen bis zu minus 16 Grad; gerade für Menschen ohne Dach über dem Kopf ein Horror. Zugleich sinkt die Spendenbereitschaft.

Mit Blick auf den angekündigten Temperatursturz macht sich die Heilsarmee in Tschechien Sorgen um wohnungslose Menschen. Bisher hätten die Tschechen in diesem Winter 14.200 Gutscheine für die Unterbringung von Personen in Obdachlosenunterkünften gekauft – rund 3.000 weniger als zu Jahresbeginn 2023, wie „Radio Prag“ (Donnerstag) berichtet. Durch den Erwerb des Gutscheins „noclezenka“ für 100 Kronen (4 Euro) wird einem Obdachlosen eine Übernachtung im Warmen finanziert.

„Der Vorhersage zufolge wird es am kommenden Wochenende starken Frost geben, weshalb die Nachfrage in den Unterkünften steigen wird“, sagte der Leiter der Sozialdienste der Heilsarmee, Jan Frantisek Krupa. Er hoffe nun, dass sich die Öffentlichkeit wieder verstärkt an seinem Projekt beteilige.

Die Gutscheine werden in Tschechien seit acht Jahren angeboten. In den Wintermonaten bringt die Heilsarmee pro Nacht etwa 2.500 Menschen in ihren Einrichtungen unter. Den Gästen wird dabei nicht nur ein Schlafplatz gestellt, sondern sie erhalten auch warme Speisen und Getränke, saubere Kleidung und Zugang zu Sanitäreinrichtungen.

Den Meteorologen zufolge sollen die Temperaturen in Tschechien am Wochenende stark fallen. Für den Beginn der nächsten Woche wird ganztägig mit Frost gerechnet, nachts seien bis zu minus 16 Grad zu erwarten.