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Trierer Bischof rät zur Offenheit im Gespräch mit anderen

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann wirbt dafür, in Gesprächen mit anderen für deren Argumente und Überzeugungen offen zu sein. Der Gedanke „Vielleicht ist es wahr“ könne „offenhalten für das Gegenüber, von dem ich mir etwas sagen lasse, das möglicherweise sogar tiefer sieht oder in einem bestimmten Punkt mehr Recht hat als ich“, erklärte der katholische Theologe laut Predigttext am Mittwochabend in Trier in einem ökumenischen Gottesdienst zum Buß- und Bettag. Das bedeute nicht, die eigene Überzeugung aufzugeben. Vielmehr sei man offen dafür, dass die eigene Überzeugung „allein nicht genug ist“.

„Es ist das ‘Vielleicht’, das den Glaubenden und den Nichtglaubenden miteinander verbindet“, erläuterte Ackermann in der evangelischen Konstantin-Basilika. „Als Glaubende sollten wir in dieser Haltung leben und aus dieser Haltung heraus den Glauben ins Spiel bringen.“

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel unterstrich, dass der Buß- und Bettag einer der wichtigsten kirchlichen Feiertage „in einer Zeit, in der die Welt allzu oft verrücktspielt“ sei. Der Buß- und Bettag beinhalte mit der Möglichkeit der Umkehr zugleich die Freiheit, sich von Gott bewegen zu lassen. Der Tag mache deutlich, dass die Welt und das Leben nicht so bleiben müssten, wie sie seien.

Der Buß- und Bettag ist ein evangelischer, aber kein gesetzlicher Feiertag. Er gehört zu den sogenannten beweglichen Feiertagen und wird jedes Jahr am Mittwoch nach dem Volkstrauertag und vor dem Ewigkeitssonntag begangen. Er ist ein Tag der Umkehr und der Neuorientierung, zudem dient er dem Nachdenken über gesellschaftliche Fehlentwicklungen.