Ex-Festivalchefin Tricia Tuttle wird Berlinale-Intendantin

Die US-Amerikanerin Tricia Tuttle wird neue Intendantin der Berlinale. Sie folgt im April 2024 auf das bisherige Intendanten-Duo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian, die die Internationalen Filmfestspiele Berlin seit 2020 als Doppelspitze leiten, wie Kultur-Staatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Dienstag in Berlin mitteilte. Tuttle leitete den Angaben zufolge fünf Jahre lang das BFI London Film Festival und ist aktuell Head of Directing Fiction an der renommierten National Film and TV School UK in Beaconsfield bei London.

Rissenbeek als bisherige Geschäftsführerin wird die Filmfestspiele nach der nächsten Ausgabe der Berlinale vom 15. bis 25. Februar 2024 auf eigenen Wunsch verlassen. Co-Intendant Carlo Chatrian als künstlerischer Leiter wollte ursprünglich bleiben, warf aber dann wegen Unstimmigkeiten doch das Handtuch.

Aufgabe von Tuttle, die laut Roth seit 25 Jahren im Film- und Festival-Geschäft ist, wird sein, die Internationalen Filmfestspiele Berlin zu modernisieren, die Zukunft der Berlinale zu sichern und ihre Rolle in der Liga der internationalen A-Filmfestivals zu stärken. Ende August hatte Roth bekannt gegeben, dass das größte Publikumsfilmfestival der Welt künftig wieder von einer Person geleitet und repräsentiert werden sollte.

Ausgewählt wurde Tricia Tuttle von einer sechsköpfigen Findungskommission. Der Kommission gehörten neben Roth unter anderem Oscar-Gewinner Edward Berger („Im Westen nichts Neues“) und Schauspielerin Sara Fazilat an.

Rissenbeek und Chatrian führten die Internationalen Filmfestspiele Berlin mit der zweijährigen Corona-Pandemie durch schwere Zeiten. Zuvor hatte 18 Jahre lang der Kulturmanager Dieter Kosslick die Berlinale geleitet.