Tote bei Angriff auf Goldgräber in Brasiliens Indigenengebiet

Immer wieder gibt es in Brasilien Gewalt zwischen Indigenen und Eindringlingen, die illegal nach Gold schürfen. Die Bundespolizei geht inzwischen härter vor. Allerdings macht die Größe des Gebiets Kontrollen schwer.

Bei einem Anschlag auf ein illegales Goldgräbercamp im Westen Brasiliens sind zwei Personen getötet und mindestens zwei weitere verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich laut Medienberichten (Montag) am Sonntag (Ortszeit) im Indigenengebiet Sarare im Teilstaat Mato Grosso. Bei den Opfern handelt es sich offenbar um Goldgräber. Bislang gebe es noch keine Informationen über die Täter, erklärt die Polizei.

Bei den Angreifern könnte es sich um Indigene oder um andere Goldgräber handeln. Immer wieder kommt es zu Gewalt zwischen Indigenen und Eindringlingen. Laut brasilianischen Gesetzen ist es Nicht-Indigenen weder gestattet, das Gebiet ohne Erlaubnis zu betreten, noch dort nach Gold zu suchen. Brasiliens katholischer Indigenen-Missionsrat (Cimi) hat über die Jahre mehrfach von der Regierung verlangt, ihre Bemühungen zum Schutz der Indigenen und ihrer Gebiete zu erhöhen.

Auch im Indigenengebiet Sarare versucht die Bundespolizei seit Jahren, die illegalen Goldgräber zu vertreiben. So räumte sie seit 2020 mehrmals Goldsuchercamps, zuletzt im April. Dabei seien Gerätschaften im Wert von rund drei Millionen Euro zerstört worden, berichten Medien.

Kritiker hatten der Regierung des Rechtspopulisten Jair Messias Bolsonaro (2019-2022) vorgeworfen, die illegalen Aktivitäten auf Indigenenland nicht hart genug zu bekämpfen. Seit dem Antritt der Regierung von Präsident Luiz Inacio Lula da Silva im Januar 2023 werden die Banden nun zwar mit Hilfe der Bundespolizei härter bekämpft. Allerdings macht es die schiere Größe des Amazonasgebietes den Behörden nahezu unmöglich, das gesamte Gebiet effektiv zu kontrollieren.