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Tödliches Zugunglück vermutlich durch Erdrutsch verursacht

Rettungskräfte haben drei Tote und Dutzende Verletzte aus dem Unglückszug in Baden-Württemberg geholt. Die Polizei nennt die mutmaßliche Ursache des Unfalls. Die Aufräumarbeiten laufen, die Strecke bleibt gesperrt.

Vermutlich hat ein Erdrutsch nach Starkregen das schwere Zugunglück mit drei Toten in Baden-Württemberg verursacht. Wegen des Regens an der Unfallstelle bei Riedlingen südwestlich von Ulm lief mutmaßlich ein Abwasserschacht über, wie die Polizei Ulm am Montag mitteilte. “Das Wasser löste einen Erdrutsch im Böschungsbereich zu den Gleisen hin aus, was wiederum wohl die Entgleisung verursachte.” Hinweise auf Fremdeinwirkung gebe es derzeit nicht, die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Der Unfallort blieb auch am Montag großräumig abgesperrt, der Bahnverkehr ist weiterhin eingestellt. Die Aufräumarbeiten dauerten an. Einen Tag nach der Tragödie waren mehrere Spitzenpolitiker am Ort, unter anderen Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sowie Bahnchef Richard Lutz.

Danach sprach Schnieder in einem Statement von “erschütternden Bildern”. Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung habe bereits in der Nacht ihre Arbeit aufgenommen. “Wir unterstützen diese und alle weiteren Kräfte mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.” Schnieder sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus und wünschte den mindestens 41 Verletzten schnelle Genesung. Er dankte zudem den Rettungskräften für ihre aufopferungsvolle Arbeit.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) würdigte zudem die Arbeit der Fachkräfte in den Krankenhäusern der Region. “Sie haben die ganze Nacht hindurch unermüdlich dafür gesorgt, dass die Verletzten bestmöglich medizinisch versorgt werden. Ihr Engagement, Ihre Professionalität und Ihr Mitgefühl sind in dieser schweren Stunde von unschätzbarem Wert.”

Bei dem Unglück starben laut Polizei drei Menschen, darunter der Lokführer und ein weiterer Mitarbeiter der Zuggesellschaft. Die dritte getötete Person sei mit dem Zug gereist. Zudem wurden mindestens 41 Menschen verletzt, darunter sind auch Schwerverletzte, wie es hieß.

Der Regionalexpress war am Sonntagabend auf der Bahnstrecke zwischen Sigmaringen und Ulm entgleist. Die Bundespolizei in Stuttgart und das Polizeipräsidium Ulm wurden gegen 18.10 Uhr informiert, dass es zwischen Riedlingen und Munderkingen zu einer Zugentgleisung gekommen sei und mehrere Waggons eines Regionalexpresses auf dem Weg nach Ulm betroffen seien.

Am Abend war bereits der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) an den Unglücksort gereist. Er äußerte sein tiefes Mitgefühl für die Angehörigen und Freunde der Opfer und wünschte den Verletzten eine vollständige Genesung. Strobl dankte auch den Einsatzkräften. Ministerpräsident Kretschmann kündigte an, “wir tun alles in unserer Macht Stehende, um die Rettungskräfte zu unterstützen und die Ursachen des Unglücks umfassend aufzuklären”.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte auf der Plattform X: “Das Zugunglück im Kreis Biberach bestürzt mich.” Er fügte hinzu: “Wir trauern um die Opfer. Ihren Angehörigen spreche ich mein Mitgefühl aus.” Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, drückte ebenfalls seine Trauer und sein Entsetzen aus. “Meine Gedanken sind bei den Verstorbenen, den Verletzten und den Angehörigen. Ihnen gilt mein Gebet”, so der Limburger Bischof am späten Sonntagabend in Sozialen Medien. Er dankte den Rettungskräften und Notfall-Seelsorgeteams: “Danke, dass Sie da sind.”