Todestag von Iranerin Amini: Menschenrechtler unterstützen Aktionen
Angesichts des ersten Todestags der Iranerin Jina Mahsa Amini unterstützt die Göttinger Menschenrechtsorganisation „Gesellschaft für bedrohte Völker (der GfbV) zahlreiche Proteste bundesweit. Das Regime im Iran habe aus den Ereignissen der Vergangenheit nichts gelernt, sagte Nahostexperte Kamal Sido am Donnerstag. “Im Gegenteil: die islamistische Repression gegen Frauen soll noch verschärft werden.“
Der gewaltsame Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini nach ihrer Festnahme durch die sogenannte Sittenpolizei im September 2022 hatte im Iran und weltweit eine Lawine des Protestes ausgelöst. Die junge Frau war von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Haar nicht vorschriftsgerecht unter dem Kopftuch getragen hatte.
Ein neuer Gesetzesentwurf solle künftig Verstöße gegen Bekleidungsvorschriften mit bis zu zehn Jahren Haft bestrafen, kritisierte Sido. Die GfbV unterstütze Menschenrechtsaktionen und friedliche Proteste, wie sie in Köln oder Berlin geplant seien. Zudem fordern die Menschenrechtler ein Ende der Gewalt durch das iranische Regime, das weiter „mit unverminderter Brutalität“ gegen die Demonstranten vorgehe.