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Tipps für mehr Artenvielfalt auf Kirchengrundstücken

Insektenhotel statt Schottergarten: Eine Expertin erklärt, wie man mit einfachen Mitteln und ein bisschen Wildwuchs dem Artenschutz helfen kann.

Artenschutz kann jede Pfarrei rund um den eigenen Kirchturm verwirklichen, sagt Barbara Schartz im Interview mit dem Kölner Internetportal domradio.de (Montag). Eine Möglichkeit sei etwa, Freiflächen vor Gebäuden nicht einzubetonieren, sondern mit Verbundsteinen zu belegen, erklärte die Erwachsenenbildnerin im Bistum Trier. “Dann kann Wasser noch durchlaufen oder in den Fugen der Steine kann das eine oder andere Kraut stehen bleiben”, so die Expertin für Umweltfragen. Bewuchs sei auch bei Garten- und Grünflächen ein Stichwort. Der Artenvielfalt helfe vor allem ein wilderer Garten.

Beliebt sind laut Schartz auch Insektenhotels, wie sie bereits vor vielen Pfarrhäusern oder kirchlichen Kindergärten stünden. Dabei gebe es leider viele schlecht angelegte Nisthilfen, die nicht besiedelt würden. Außerdem sei es wichtig, neben einem Hotel auch ein “Buffet” für Insekten bereitzustellen. “Dann sind wir wieder bei den ‘unordentlichen’ Gärten und bei der Gestaltung der innerörtlichen Flächen.”

Viele Menschen trügen zur Artenvielfalt bei, indem sie auf ihrem Balkon Blumenkästen aufstellten. Auch hier seien Insektenhotels möglich, denn auch ein kleines Nahrungsangebot helfe.

Schartz erklärte, warum Artensterben verhindert werden müsse: “Völlig klar ist, dass damit auch genetische Ressourcen verloren gehen. Das kann uns in Zukunft übel auf die Füße fallen.” Denn in manchen Fällen gingen Schlüsselarten verloren – und mit ihnen ganze Biotope und Kreisläufe.