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Tipps für Eltern im Umgang mit Smartphone und Sozialen Medien

Smartphone im Kinderzimmer – die Risiken, die darin liegen, unterschätzen Eltern mitunter. Nur wer sich auskennt, kann die Medienkompetenz von anderen stärken. Fachleute haben klare Empfehlungen.

“Eltern sind oft selbst nicht medienkompetent” – das beobachtet Silke Müller, Schulleiterin und Digitalbotschafterin des Landes Niedersachsen. Nach einer Befragung des Digitalverbands Bitkom fühlt sich ein gutes Viertel der Eltern eher wenig digital kompetent. Folgende Verhaltensweisen können Kinder bestmöglich vor etwaigen Gefahren im Internet schützen:

– Sich fortbilden: Sich bei den bekanntesten Netzwerken und Plattformen ein eigenes Profil anlegen und dort zu Inhalten recherchieren, rät Müller. Eltern sollten die Funktionen und Mechanismen verstehen, um ihrem Kind auf Augenhöhe zu begegnen.

– Selbst testen: Kinder sollten kein Online-Spiel spielen, das Eltern nicht selbst mindestens eine Woche gespielt haben, so die Pädagogin. Dabei gelte es, auch die Chatfunktionen zu testen, damit sie das wachsende Suchtpotential selbst zu erleben. Ebenso könnten sich Eltern einfach mal dazusetzen, wenn das Kind spielt.

– Über Gefahren in der digitalen Welt sprechen, bevor das Kind einen eigenen Zugang zum Netz bekommt. Sich gemeinsam gute und schlechte Beispiele anschauen, dabei auch “Fake News” thematisieren.

– Sicherheitseinstellungen überprüfen: die Profile der Kinder bei Sozialen Netzwerken kontrollieren; gemeinsam die Blockierfunktion entdecken und zeigen, wie man Profile auf privat umstellt. Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder betont, dies sei bei allen Plattformen möglich – doch nur etwa die Hälfte der Eltern nutze die Option. Am Smartphone lässt sich das direkte Herunterladen von Bildern und Videos ebenfalls in den Einstellungen unterbinden.

– Immer wieder erklären, dass nichts im Netz privat bleibt

– Inhalte überprüfengemeinsam mit dem Kind. Dies tun laut der Bitkom-Umfrage nur wenige. So sehen etwa 41 Prozent der Eltern von Zehn- bis Zwölfjährigen regelmäßig nach, welche Apps auf dem Smartphone des Kindes installiert sind; acht Prozent kontrollieren bei dieser Altersgruppe, welche Nachrichten das Kind bekommt oder schreibt.

– Ein gemeinsamer medienfreier Tag kann sinnvoll sein, rät Müller. Laut Bitkom sieht sich knapp die Hälfte der Eltern (48 Prozent) selbst als Vorbild – Rohleder nennt diese Funktion von Eltern jedoch ebenfalls zentral.

– Vertrauensbasis schaffen: Dem Kind immer wieder sagen, dass man ein offenes Ohr für seine Anliegen hat.

– Schutzeinstellungen in Browsern nutzen sowie die Lesezeichen-Funktion, um Seiten zu kennzeichnen, auf denen Kinder und Jugendliche sich sicher bewegen können.