Tipps für ein nachhaltiges Weihnachtsfest

Die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Verbraucherzentrale und Umweltorganisationen geben Tipps für ein nachhaltiges Fest.

Vom Baum bis zum Festessen: Weihnachten bedeutet alle Jahre wieder nicht nur Besinnlichkeit, sondern auch Konsum pur. Für Umwelt und Klima fällt die Bescherung bisweilen wenig positiv aus. Jedes Jahr produzieren die Bundesbürger überdurchschnittlich viel Müll und verbrauchen sehr viel Energie. Verbraucherschützer und Umweltorganisationen veröffentlichen deshalb Tipps für eine nachhaltigere Gestaltung der Festtage. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) gibt einen Überblick.

“Früher war mehr Lametta”, bedauert Opa Hoppenstedt in Loriots berühmtem Weihnachtssketch. Aus Umweltsicht sei aber sehr zu begrüßen, dass bleihaltiges Stanniol-Lametta nahezu vom Markt verschwunden sei, betont die Verbraucherzentrale NRW am Montag. Anstatt glitzernder Metallfäden oder Kunststofffiguren seien Deko-Elemente aus Naturmaterialien wie Holz, Stroh, Stoff und Wolle die nachhaltigere Wahl. Weihnachtsschmuck könne man alle Jahre wiederverwenden oder im Bekannten- und Familienkreis tauschen. Vielerorts gibt es in der Adventszeit zudem Basare, auf denen man gebrauchte Deko verkaufen und kaufen kann.

Der Naturschutzbund Nabu empfiehlt eine Nachdenken darüber, ob nicht auch baumähnliche Dekorationen aus Holz oder Metall ausreichen. Eine Alternative könnten auch Zweige von Sträuchern und Bäumen sein, die man in eine Vase stellt. Barbarazweige sind mancherorts sogar eine Jahrhunderte alte Tradition. Wer auf den Baum nicht verzichten möchte, sollte aus Sicht der Organisationen einen Baum aus regionalem und zertifiziertem Anbau (EU-Biosiegel, Bioland, Naturland oder FSC) kaufen. Man kann auch einen Weihnachtsbaum im Topf verwenden. Nach Weihnachten kann er weiterwachsen. Eine schöne Aktion für Familien ist es, den Baum selber zu schlagen.

LED-Lichterketten verbrauchen nur etwa ein Zehntel des Stroms, den Lichterketten mit Glüh- oder Halogenlämpchen benötigen. Auf batteriebetriebenen Lichterschmuck sollte man möglichst ganz verzichten, raten die Experten. Denn die Batterien verursachen unnötig Müll und müssen aufwendig und fachgerecht recycelt werden. Timer oder Zeitschaltuhren könnten den Energieverbrauch weiter drosseln. Wer natürliches Kerzenlicht liebt, sollte auf das RAL-Gütesiegel achten. Kerzen mit diesem Siegel wurden sorgfältiger gefertigt und brennen ruß- und raucharm.

Zu vielen Produkten gibt es nachhaltige Ausführungen – etwa bei Mode oder Gebrauchsgegenständen. In Zeiten hoher Strom- und Gaspreise sind auch energiesparende Geschenke eine sinnvolle Option. Gut sind auch Geschenke, durch die die Empfänger Müll vermeiden, wie etwa Thermobecher für den Coffee-to-go-Fan, Brotdosen oder Trinkflaschen für Kinder oder ein Fahrrad-Reparaturset. Gemeinsame Erlebnisse wie Ausflüge, Konzert- oder Theaterbesuche seien hervorragende Alternativen, rät der WWF.

Geschenkpapier, Folien, Kartons – jährlich entstehen in der Weihnachtszeit Millionen Tonnen an Verpackungsmüll. 2022 fielen in privaten Haushalten laut dem Statistischen Bundesamt rund 6,9 Millionen Tonnen Abfall aus Papier, Pappe und Kartonagen an. Kreative Mehrweg-Alternativen zum Geschenkpapier sind etwa vorhandene Tücher oder Stoffreste. Auch ein gekaufter oder selbst genähter Kissenbezug kann zum Einpacken dienen und anschließend weiter genutzt werden. Oder das Geschenk wird selbst zur Verpackung – etwa die Socken für das Duftwasser. Wenn es doch Geschenkpapier sein soll, dann am besten solches mit dem Umweltzeichen “Der Blaue Engel” aus 100 Prozent Altpapier.

Regional, saisonal, bio oder vegetarisch – mit diesen “Zutaten” wird auch das Festessen nachhaltiger. Eine gute Planung ist das A und O: Beim Backen können fair gehandelte Zutaten wie Zucker, Nüsse, Gewürze und Schokolade verwendet werden. Und weil meist doch mehr gekauft und gekocht wurde, als am Ende gegessen wird, ist es gut, sich um Reste zu kümmern und Übriggebliebenes nicht wegzuwerfen. Schmorgerichte und viele Beilagen lassen sich problemlos kühl lagern und am Tag darauf wieder aufwärmen oder zu neuen Gerichten verarbeiten. Wer vor den Festtagen Platz im Tiefkühlschrank schafft, kann viele Speisen auch einfrieren. Und so mancher Gast freut sich, wenn er etwas mitnehmen kann und sich selbst das Kochen spart.