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TikTok-Beschäftigte demonstrieren gegen Kündigungen

Rund 60 Beschäftigte der Social-Media-Plattform TikTok haben am Donnerstag in Berlin gegen drohende Kündigungen demonstriert. Die Kundgebung stand unter der Überschrift „We trained your machines – pay us what we deserve!“ (Wir haben eure Maschinen geschult – zahlt uns, was wir verdienen), wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mittelte. Hintergrund sind nach Angaben der Gewerkschaft geplante Entlassungen in der TikTok-Zentrale.

Die Kündigungen beträfen laut Gewerkschaft etwa 150 Beschäftigte der sogenannten Trust and Safety-Abteilung und weitere 15 Beschäftigte aus dem Bereich TikTok-Live. Hintergrund sind demnach Pläne des chinesischen Unternehmens, die Content-Moderation zukünftig verstärkt durch Künstliche Intelligenz (KI) ausführen zu lassen und an Dritt-Dienstleister auszulagern.

Ver.di-Verhandlungsführerin Kathlen Eggerling verwies auf die schwierigen Arbeitsbedingungen der Content-Moderatoren. Die dauerhafte Konfrontation mit psychisch belastenden Inhalten wie Gewaltdarstellungen, Pornografie oder Hassrede könnten massive gesundheitliche Folgen bis hin zu Traumatisierungen haben. Deshalb seien gute Arbeitsbedingungen mit einer guten psychologischen Unterstützung für die Beschäftigten elementar. Ver.di sehe die Gefahr, dass die mit den Ausgliederungen geplanten Kostensenkungen zu schlechterer Bezahlung und zu Einsparungen bei der Gesundheitsprävention führen.

Da Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag bisher nicht zustande kamen, schloss die Gewerkschaft einen Streik in nächster Zeit nicht aus.