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Tijan Sila hat Landauer Poetik-Dozentur

Tijan Sila ist neuer Inhaber der Landauer Poetik-Dozentur. Der 1981 in Sarajevo geborene Autor, Berufsschullehrer in Kaiserslautern sowie Gitarrist der Punkband „Korrekte Drinks“ habe eine Jury „mit seiner prägnanten, oft humorvollen Sprache überzeugt“, teilte die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) als Veranstalterin am Montag in Landau mit. Er beleuchte soziale und kulturelle Dynamiken „mit einem unvergleichlichen Zusammenspiel aus Tiefgang und Leichtigkeit“.

Sila kam während des Bosnienkriegs mit seiner Familie nach Deutschland und wuchs in Landau auf. Er lebt als Schriftsteller in Kaiserslautern. Seine Werke, die sich oft Themen wie Migration, Identität und gesellschaftliche Spannungen widmeten, zeichneten sich durch Tiefgang, Humor und sprachliche Raffinesse aus. Sein Debütroman „Tierchen unlimited“ (2017) habe auf pointierte Weise eine zwischen Kulturen aufwachsende Generation porträtiert. In seinen folgenden Romanen „Die Fahne der Wünsche“ (2018) und „Krach“ (2021) habe sich Sila sich mit Fragen des Widerstands, der Subkultur und der Gemeinschaft auseinandersetzt.

In „Radio Sarajevo“ (2023) widmet er sich den Angaben zufolge eindringlich dem Leben im kriegsgezeichneten Sarajevo und setzt seiner Generation der „Kriegskinder“ ein literarisches Denkmal. Für seinen Text „Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde“ erhielt Sila den Ingeborg-Bachmann-Preis 2024.

Die Landauer Poetik-Dozentur wurde bereits zum 16. Mal vom Zentrum für Kultur- und Wissensdialog (ZKW) der RPTU vergeben. Sie versteht sich als Forum der kulturellen Begegnung hat das Ziel, Literatur lebendig werden zu lassen. Bisherige Dozentinnen und Dozenten waren unter anderem Daniel Kehlmann, Sibylle Lewitscharoff und Sebastian Fitzek.