Tierschutz: Bärenwald Müritz soll für Großkatzen erweitert werden

Die Tierschutzstiftung „Vier Pfoten“ will ihren Bärenwald Müritz in Stuer bei Plau am See (Mecklenburg-Vorpommern) erweitern, um dort künftig auch Not leidenden Löwen und Tigern ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Angrenzend an den Bärenwald könnte eine Auffangstation für diese Großkatzen entstehen, die aus schlechten Haltungen in Europa gerettet werden, teilte die Stiftung am Freitag in Hamburg mit. Der Bärenwald Müritz habe hierfür rund 30 Hektar zusätzliches Land erworben, dessen mögliche Nutzung als Großkatzen-Schutzzentrum nun geprüft werde, hieß es. Der Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten für Großkatzen in Not sei groß.

„Weltweit leben und leiden Großkatzen in Privatbesitz, in Zirkussen, schlecht geführten Zoos oder auf Zuchtfarmen“, erklärte die Stiftung. Löwen seien Rudeltiere, Tiger oder Leoparden Einzelgänger mit riesigen Territorien. Eine artgemäße Haltung der Tiere sei kaum möglich. In Gefangenschaft könnten sie sich nicht ihrer Natur entsprechend verhalten, müssten teils mit fremden Spezies auf engstem Raum leben und entwickelten Verhaltensstörungen. „Vier Pfoten“ schätze, dass allein in Europa mindestens 1.000 Großkatzen (vor allem Löwen und Tiger) unter sehr schlechten Bedingungen leben.

Seit der Eröffnung im Jahr 2006 konnte „Vier Pfoten“ den Angaben zufolge bislang 29 Bären in dem 16 Hektar großen Bärenwald Müritz ein neues und sicheres Leben ermöglichen. Rund 100.000 Menschen besuchten jährlich das naturbelassene Schutzzentrum, um die Tiere in artgemäßer Umgebung zu erleben und sich über ihre leidvolle Vergangenheit zu informieren, hieß es. Derzeit lebten im Bärenwald Müritz 13 Braunbären, die von „Vier Pfoten“ aus katastrophalen Haltungsbedingungen gerettet wurden.