Tierschützer wollen Abschuss von Wölfin in Ostfriesland verhindern
Die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe hat einen Eilantrag gegen den Abschuss einer Wölfin im Landkreis Leer gestellt. Die Behörden hätten die Tötung des Tieres bereits am 8. November genehmigt, ohne sich zuvor mit Umweltverbänden zu beraten, kritisierte die Gesellschaft mit Sitz in Essen am Freitag. Damit habe der Landkreis zum wiederholten Mal gegen nationale und europäische Vorschriften verstoßen.
Die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe habe sich die Entscheidung, Rechtsmittel gegen die angeordnete Entnahme einzulegen, nicht leicht gemacht, sagte Björn Sepke vom Vorstand. Im betroffenen Gebiet sei ein effektiver Herdenschutz schwierig, räumte er ein. Auch sei der Wölfin mit der Bezeichnung GW4075f „eine erhebliche Anzahl von Rissen“ zuzuordnen. Offenbar habe sie durch die fehlenden Schutzmaßnahmen gelernt, sich leichte Beute zu verschaffen. Der Gesellschaft sei daran gelegen, gemeinsam mit den betroffenen Weidetierhaltern Lösungen für vorhandene Problemlagen zu erarbeiten.
Der Landkreis Leer hatte die Ausnahmegenehmigung damit begründet, dass es allein in der Gemeinde Jemgum seit Mai zu 20 Angriffen auf Nutztiere gekommen sei. In allen Fällen sei die Wölfin als Verursacherin nachgewiesen worden. Ungewöhnlich sei, dass die Wölfin nicht nur Schafe, sondern auch Rinder angegriffen habe.