Tiefstand bei Eheschließungen

In Thüringen sind im vergangenen Jahr so wenig Ehen geschlossen worden wie seit mehr als 40 Jahren nicht mehr. Im Jahr 2023 gaben sich vor Standesämtern des Freistaates genau 7.637 Paare das Ja-Wort, wie das Thüringer Landesamt für Statistik am Mittwoch in Erfurt mitteilte. Das waren 897 heiratswillige Paare oder 10,5 Prozent weniger als im Vorjahr und so wenige wie seit dem Jahr 1980 nicht mehr.

Der Rückgang der Eheschließungen liege zu einem großen Teil am allgemeinen Rückgang der Bevölkerung im heiratswilligen Alter, hieß es zur Begründung. Im Verhältnis zur Bevölkerung sei mit drei Eheschließungen je 1.000 Einwohner der Tiefststand im Jahr 1992 erreicht worden. 2023 lag dieser Wert bei 3,6 Ehen.

Von den im Jahr 2023 geschlossenen Ehen wurden 155 von gleichgeschlechtlichen Partnerinnen und Partnern eingegangen (zwei Prozent); darunter waren 85 Frauenpaare und 70 Männerpaare. In sechs Fällen wurde eine bereits bestehende Lebenspartnerschaft in eine Ehe umgewandelt.

Das durchschnittliche Heiratsalter stieg im Vergleich zum Vorjahr wieder an. Die Bräute waren 2023 im Schnitt 39,1 Jahre alt (2022: 38,6 Jahre), die Bräutigame 42 Jahre (2022: 41,5 Jahre).

Wie im Vorjahr heirateten die Thüringerinnen und Thüringern vor allem im Juni, Juli und August. Der beliebteste Einzelmonat war der Juni mit 1.156 Eheschließungen. Unter den kreisfreien Städten und Landkreisen gab es 2023 absolut betrachtet die meisten Eheschließungen in Erfurt (710 Trauungen), gefolgt von den Landkreisen Wartburgkreis mit 617 Ehen und Gotha mit 540.