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Thüringer Luchs streift durch die Alpen

Zum bereits siebten Mal ist ein Thüringer Luchs erfolgreich ausgewildert worden. Am Freitagmorgen sei das im Mai 2023 geborene Luchsmännchen Janus in den österreichischen Kalkalpen in die Freiheit entlassen worden, teilte die Geschäftsführerin des Wildkatzendorfs, Katrin Vogel, in Hütscheroda bei Eisenach mit. Von der Abstammung her handele es sich bei dem Tier um einen reinrassigen Karpatenluchs.

Gerade der Luchsbestand im Nationalpark Kalkalpen hängt den Angaben zufolge am seidenen Faden. Die zu geringe genetische Vielfalt der aktuellen, kleinen Population hinterlasse bereits Spuren. Die eng miteinander verwandten Luchse zeugten keinen Nachwuchs mehr. In dem sensiblen Ökosystem spielten Luchse aber eine wichtige Rolle.

Janus sei in einem naturnahen Gehege im Nationalpark Hainich auf die Freiheit vorbereitet worden. Die vergangenen Monate habe er in einem abgeschirmten Auswilderungsgehege ohne Menschenkontakt verbracht. Dem Transport nach Österreich seien eingehende Verhaltens- und Medizintests vorangegangen, sagte Vogel.

Das Auswilderungsprojekt ist eine gemeinsame Initiative von Naturschutzverbänden und Wissenschaftlern in mehreren europäischen Ländern. Ziel ist, die zum Teil isoliert lebenden Luchspopulationen wieder miteinander zu vernetzen und dadurch zur Erhaltung der größten Raubkatze Europas beizutragen. Bislang wurden Thüringer Luchse in Italien, Österreich und Deutschland ausgewildert.