Gabriele Stötzer erhält Bremer Pauli-Preis
Die Thüringer Künstlerin Gabriele Stötzer erhält in diesem Jahr den Bremer Pauli-Preis für Gegenwartskunst. „Sie durchbricht mit ihrem Werk, in dem häufig ihr eigener weiblicher Körper inszeniert wird, sowohl politische wie gesellschaftliche Grenzen und schafft beeindruckende Kunst von großer Widerständigkeit“, begründete die Jury am Donnerstag ihre Entscheidung. Die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre verliehen und zählt zu den bedeutendsten Preisen für zeitgenössische Kunst in Deutschland.
Der Preis soll der 71-Jährigen am 17. September in der Kunsthalle Bremen übergeben werden. Die Laudatio hält Hilke Wagner, Direktorin des Albertinums in Dresden.
Gabriele Stötzer lebt und arbeitet in Erfurt. Maßgeblich geprägt sei ihr Werk durch eine einjährige Haftstrafe, die sie wegen Staatsverleumdung im Frauengefängnis Hoheneck in Stollberg (Erzgebirge) ertragen musste, hieß es. Sie hatte sich 1976 an einer Unterschriftensammlung gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann ausgesprochen.
Die Wettbewerbsausstellung zum Pauli-Preis ist noch bis zum 13. Oktober in der Kunsthalle Bremen zu sehen. Für die mittlerweile 49. Auszeichnung dieser Art waren insgesamt acht Künstlerinnen und Künstler nominiert.
Getragen wird der Preis seit 1985 von einem Stifterkreis des Kunstvereins in Bremen, der auch den Ankauf eines Werks des oder der Erstplatzierten ermöglicht. Er zeichnet im deutschen Sprachraum lebende Künstlerinnen und Künstler für einen hervorragenden Beitrag zur jüngsten Kunst der Gegenwart aus. 2022 ging die Auszeichnung an die Videokünstlerin Karimah Ashadu.