Thüringen setzt digitale Suchtberatung fort

Nach dem Auslaufen der Bundesförderung führt Thüringen die digitale Suchberatung „DigiSucht“ mit Landesmitteln weiter. Thüringen sei eines von 13 Bundesländern, die sich mit dem Jahreswechsel zu diesem Schritt entschlossen hätten, teilte das Sozialministerium am Mittwoch in Erfurt mit. Die zentrale Online-Plattform biete seit 2022 Hilfe und Beratung für Abhängige.

Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) betonte, dass Ratsuchende die Wahl zwischen einem persönlichen Gespräch, einem Text-Chat und einer Videosprechstunde haben sollten. Mit der Sucht-Plattform könnten sich Abhängige und deren Angehörige einfach, anonym und kostenfrei professionelle Unterstützung suchen. Das sei zeitgemäß und erleichtere den Zugang. Die Beratungsstellen könnten ihrerseits unabhängig vom Ort entsprechend der jeweils verfügbaren Kapazitäten tätig werden. So biete die Sucht-Plattform Vorteile für beide Seiten.

Die häufigsten Anfragen betrafen den Angaben zufolge bislang übermäßigen Alkoholkonsum, Drogen und Glücksspiel. Auch zu Problemen mit Medienkonsum, Essstörungen, Pornografie und anderen Suchterkrankungen werde Unterstützung gewährt.

Mit dem Wechsel der Finanzierung werden die jährlichen Gesamtkosten des Projekts in Höhe von 350.000 Euro anteilig auf die 13 beteiligten Bundesländer umgelegt. Die Ländervereinbarung sei zunächst für zwei Jahre geschlossen worden. Für Thüringen fielen demnach bis Ende 2025 insgesamt 20.800 Euro an. Die sei gut investiertes Geld, sagte die Ministerin. Das Angebot entlaste das Gesundheitssystem.