Thüringen erwartet hohe Schäden durch Borkenkäfer

Thüringens Waldbesitzende befürchten für dieses Jahr erneut massive Verluste durch den Borkenkäfer. Das auch Buchdrucker genannte Schadinsekt gehe mit einer riesigen Populationsdichte ins Jahr 2024, teilte der landeseigene Thüringenforst am Mittwoch in Erfurt mit. Im milden Winter konnten sich die Larven in den Baumrinden ungestört zu Käfern weiterentwickeln.

Hinweise zu Käferverlusten in der kalten Jahreshälfte gebe es kaum. Allerdings habe sich durch die reichen Niederschläge der vergangenen Monate der Waldböden mit Feuchtigkeit vollgesogen. Das scheine auch die Abwehrkräfte der Fichte zu stärken.

Eine über Jahre aufgebaute sehr hohe Buchdruckerpopulation treffe nach einem milden Winter auf durch den Klimawandel bereits geschädigte Fichtenbestände, so die Prognose der Forstanstalt. Zu befürchten seien für dieses Jahr daher klimawandelbedingte Schadholzmengen ähnlich dem Vorjahr. 2023 seien rund sechs Millionen Festmeter Schadholz angefallen, was einer Menge von rund vier Millionen großer Fichten entspricht.

Umso wichtiger sei es, dass die betroffenen Waldbesitzenden konsequent ihre Fichtenbestände laufend auf frischen Käferbefall kontrollierten. Befallene Bäume müssten umgehend geschlagen und aus dem Wald transportiert werden.

Thüringenforst überwacht mit etwa 100 Borkenkäferfallen landesweit die Aktivität des Borkenkäfers. Ausschwärmende Käfer werden mit Sexualhormonen in die Fallen gelockt. Aus der Menge der gefangenen Käfer lässt sich die Höhe der Population hochrechnen.