Thüringen bürgt für finanziell angeschlagene Krankenhäuser. Eine entsprechende Richtlinie hat Gesundheitsministerin Katharina Schenk (SPD) am Dienstag unterzeichnet. Die Vergabe von Darlehen an betroffene Krankenhäuser solle vorübergehende Liquiditätsengpässe überbrücken und die Häuser in ihrem Bestand sichern, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Erfurt im Anschluss an eine Kabinettssitzung mit.
Darlehensgeber ist Schenk zufolge die landeseigene Thüringer Aufbaubank. Die Rückzahlung der zu verzinsenden Darlehen werde durch das Land zu 100 Prozent abgesichert. Hierfür erteile das Thüringer Finanzministerium der Thüringer Aufbaubank eine Globalbürgschaft in Höhe von 100 Millionen Euro.
Schenk sagte, wenn Krankenhäuser ums Überleben kämpften, betreffe das nicht nur betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Es gehe vor allem um Patientinnen und Patienten, die auf eine wohnortnahe und verlässliche Versorgung angewiesen seien. Durch die Kredite soll Zeit gewonnen werden, bis die notwendigen strukturellen Reformen auf Bundesebene greifen.
Finanzministerin Katja Wolf (BSW) sieht die Kliniken unter enormem wirtschaftlichem Druck, vor allem weil das Finanzierungssystem in der Gesundheitsversorgung an seine Grenzen stoße. Der Höchstbetrag je Darlehen betrage zehn Millionen Euro pro Antragsteller.
Nach Angaben des Thüringer Gesundheitsministeriums haben deutschlandweit rund 80 Prozent der Standorte das vergangene Jahr mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen. Gründe sind vor allem die Preissteigerungen bei den Personal- und Sachkosten.