Thüringen bringt Geflüchtete in Zelten unter

Die Kapazitäten für die Erstaufnahme von Geflüchteten in Thüringen sind ausgeschöpft. Derzeit bereite das Technische Hilfswerk in Eisenberg den Bau von Notunterkünften vor, teilte das Landesverwaltungsamt am Donnerstag in Weimar mit. Dabei handele es sich um zunächst zehn Zelte mit Platz für jeweils zehn bis 20 Personen.

Hintergrund sei die Zuweisung von neuen Geflüchteten, nachdem Thüringen in den vergangenen drei Wochen vom bundesweiten Verteilsystem „Easy“ abgemeldet worden war. Inzwischen jedoch seien seit Montag mehr als 300 Asylankünfte in Suhl registriert worden. Die Zuweisung weiterer 350 Personen stehe unmittelbar bevor. Behörden-Präsident Frank Roßner stellte fest, dass damit die dem Landesverwaltungamt zur Verfügung stehenden maximalen Aufnahmekapazitäten erreicht beziehungsweise bereits überschritten seien.

Bis zum Jahresende erwartet Roßner etwa 3.000 weitere Ankünfte. Daher könnten die 100 bis 200 zusätzlichen Plätze in den Zelten nur für eine sehr kurzfristige Nothilfe sorgen. Umso wichtiger ist es, dass Land und Kommunen jetzt an einem Strang ziehen, sagte er im Anschluss an ein Treffen mit den kommunalen Spitzenverbänden im Freistaat.

Thüringen ist entsprechend seines Steueraufkommens und seiner Bevölkerungszahl verpflichtet, etwa drei Prozent der in Deutschland ankommenden Asylbewerber aufzunehmen. Aufgrund mangelnder Unterbringungsplätze erfüllt der Freistaat diese Quote aktuell nicht.