Die Theologin Anna Krauß ist am Sonntag in Wittenberg als neue Direktorin des Zentrums des Lutherischen Weltbundes (LWB) eingeführt worden. Im Festgottesdienst in der Stadtkirche St. Marien sagte die Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des LWB und LWB-Vizepräsidentin, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, mit Krauß übernehme eine lutherische Theologin mit breiter ökumenischer Erfahrung die Leitung des Zentrums.
In ihrer Predigt nannte Krauß die Vielfalt eine Gabe, um den aktuellen globalen Herausforderungen zu begegnen. Sie freue sich, dass das LWB-Zentrum in Wittenberg einen Beitrag zum gemeinsamen Leben und Lernen leisten könne. Der Europasekretär des LWB, Pfarrer Ireneusz Lukas, würdigte die Arbeit, die das Zentrum in Wittenberg für die lutherische Weltgemeinschaft leiste.
Anna Krauß ist seit 1. September im Amt und folgte auf Inken Wöhlbrand, die in den Pfarrdienst der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland zurückgekehrt ist. Krauß wurde 1988 im bayerischen Kulmbach geboren und studierte Theologie in Neuendettelsau und Heidelberg sowie im schottischen Aberdeen. Ab Ende 2020 war sie Generalsekretärin des Council of Lutheran Churches in Great Britain und unter anderem Vorstandsmitglied in der Society for Ecumenical Studies.
Das 2009 gegründete LWB-Zentrum in Wittenberg organisiert nach eigenen Angaben internationale Fortbildungen, Tagungen und Seminare für die 150 Mitgliedskirchen des LWB. Das Zentrum ist demnach Ansprechpartner für Besuchergruppen aus aller Welt und verantwortet das ökumenische Projekt Luthergarten.