Theologe: “Jede Menge” Kant im Synodalen Weg

Im Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland Synodaler Weg finden sich aus Sicht des Theologen Magnus Striet “jede Menge” Anklänge an das Denken des Philosophen Immanuel Kant (1724-1804). Das gelte insbesondere für die Anliegen des Synodalen Wegs, die sich mit Selbstbestimmungsrechten befassten, sagte Striet im Interview dem Portal katholisch.de (Montag).

Wer sich auf die Autonomie nach Kant einlasse, wonach der Mensch moralisches Handeln aus sich selbst und nicht als von Gott verordnet ausüben sollte, gerate etwa “in einen schweren Konflikt mit dem, was sich bis heute in Fragen der Sexualmoral im Weltkatechismus findet”, erklärte der Freiburger Fundamentaltheologe. Eine lehramtliche Überzeugung könne dann nicht mehr nur deshalb gelten, weil das Lehramt sie formuliert habe. “Stattdessen muss man selbst prüfen, ob die vorgetragenen Gründe überzeugen. Wenn sie das nicht tun, darf man sie nicht übernehmen”, so Striet. Der Synodale Weg habe dies faktisch in Anspruch genommen.