Theologe Claussen: Olive war Symbol für das Allerhöchste

Die Olive ist für Johann Hinrich Claussen, den Kulturbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland, eine der wichtigsten Pflanzen der Bibel. Zahlreiche Stellen darin belegten, dass die Ölfrucht für die Menschen in biblischer Zeit unverzichtbar und heilig gewesen sei, sagte Claussen dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Olive sei für sie „etwas Elementares und ein Symbol für das Allerhöchste“ gewesen.

Wie Korn, Feige und Weintraube sei die Olive in der Bibel ein von Gott geschenktes kostbares Grundnahrungsmittel, erläuterte Claussen. Auch habe es den Menschen zur Körperpflege, als Medizin und als rituelles Mittel gedient. Die widerstandsfähige Pflanze sei in der Antike im Nahen Osten und anderen Mittelmeerländern sehr verbreitet gewesen. Die langsam wachsende Olive stehe auch für Ausdauer und Anpassungsfähigkeit, sagte der Theologe: „Man braucht einen langen Atem bis zur Ernte.“

Das Motiv der Taube mit dem Ölzweig im Schnabel aus der biblischen Sintflut-Erzählung (1. Mose 8,11) spreche die Menschen bis heute besonders an, sagte Claussen. Es sei ein Friedenssymbol: Die zu Noah auf die Arche zurückgekehrte Taube signalisierte, dass Gott sich mit den Menschen versöhnt habe und das Ende der Flut nahe sei.