Theologe Arvid Schnauer berichtet über Aufarbeitung politischen DDR-Unrechts

Der Rostocker Pastor hat über DDR-Unrecht ein Buch geschrieben, das er jetzt vorstellt. Während der Friedlichen Revolution spielte der Theologe eine wichtige Rolle.

In Berlin-Hohenschönhausen saßen Oppositionelle ein
In Berlin-Hohenschönhausen saßen Oppositionelle einPixabay

Rostock. Die Aufarbeitung politischen Unrechts in der DDR behandelt der emeritierte Rostocker Pastor Arvid Schnauer in seinem neuen Buch. Am Mittwoch, 16. November, um 18 Uhr stellt der 84-Jährige sein Werk in der Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt Rostock vor, teilt die Stadt Rostock mit. Im Kern dreht sich das Buch um die Arbeit des Gerechtigkeitsausschusses in Rostock von 1989 bis 1994. Schnauer war von Mai 1990 bis zur Auflösung des Ausschusses dessen Vorsitzender.

Im Zuge der Friedlichen Revolution wurde das Gremium in Rostock am 6. November 1989 noch von der Stadtverordnetenversammlung der SED gegründet. Der „zeitweilige Gerechtigkeitsausschuss“ sollte Fälle politischen Unrechts in der DDR bearbeiten und rehabilitieren. Das Buch zeige eindrücklich, wie die lokale Gesellschaft Unrecht aufarbeiten wollte und welche Grenzen und Hürden dabei wirkten, hieß es.

Für Oppositionelle eingetreten

Arvid Schnauer trat während der Friedlichen Revolution für Menschen ein, die als oppositionell eingestuft wurden. Er organisierte auch Friedensandachten. Für seinen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit erhielt er im März 2022 das Bundesverdienstkreuz. (epd)