Themenabend zur Wiedereröffnung der Pariser Kathedrale Notre-Dame
In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Am 8. Dezember soll die Kathedrale Notre-Dame in Paris feierlich wiederöffnet werden, die nach dem verheerenden Großbrand im April 2019 aufwendig wiederhergestellt wurde. Arte widmet dem wohl symbolträchtigsten Wahrzeichen Frankreichs am Samstag einen langen Themenabend, der um die Geschichte und die Geheimnisse dieser 800 Jahren alten Kirche kreist.
Die Dokumentation (20.15 – 21.30) widmet sich zwei menschenähnlichen Sarkophagen, die im Zuge der archäologischen Ausgrabungen nach dem Brand gefunden wurden. Wer sind die Toten in diesen Metallsärgen und warum waren sie unter der Kirche begraben? Und welche Funktion hatten die kunstvollen Skulpturen? Durch das Erschließen bisher unzugänglicher Bereiche des gotischen Sakralbaus gelang es den Wissenschaftlern, der langen Geschichte von Notre-Dame neue Details hinzuzufügen.
Bei ihren Recherchen entdeckten sie Hunderte von Skulpturen-Fragmenten: Blumen und Blätter, Nachbildungen architektonischer Elemente, aber auch Büsten, Hände und Köpfe mit ausdrucksvollen Gesichtern. Sie stammen höchstwahrscheinlich vom ursprünglichen Lettner der Kathedrale, einer dekorativen Abgrenzung zwischen Chor und Kirchenschiff aus dem frühen 13. Jahrhundert, die die Passion Christi darstellte.
In der dreiteiligen Miniserie (21.30 – 00.15) geht es um die extremen Herausforderungen an die Restauratoren nach dem Großfeuer. Der Dachstuhl der Kirche war vernichtet, die Turmspitze eingestürzt, ein Teil des Gewölbes zerstört und die Kalksteinmauern angegriffen. Da es kaum Aufzeichnungen oder gar Pläne vom Bau der Kathedrale gab, wurde eine spezielle 3D-Software entwickelt, um die mittelalterliche Kirchenarchitektur zu entschlüsseln. Dafür war auch eine intensive Beschäftigung mit der Baugeschichte der Kathedrale nötig, um die Widerstandskraft des Bauwerkes zu entdecken und seine baulichen Prämissen zu verstehen.
Damit die gotische Kathedrale als Raum aus Klang und Licht wiedererstehen konnte, musste der Kirche auch ihre ursprüngliche Akustik zurückgegeben werden. Glücklicherweise blieben die Glasfenster beim Brand unbeschädigt. Dennoch waren sie vom Ruß und Bleistaub zu befreien. Bei diesen Arbeiten stießen die Restauratoren auch auf Hinweise, dass Notre-Dame ursprünglich vollständig bemalt war.