Teufel und Kirchenmaus als Sandskulpturen in Travemünde

Zwei Figuren aus der Lübecker Citykirche St. Marien sind in diesem Jahr bei der Sandskulpturen-Ausstellung in Travemünde zu Gast. Ein amerikanischer Künstler bildete den Teufel und die Kirchenmaus „Rosemarie“ überlebensgroß aus Sand nach, wie der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg mitteilte. In St. Marien sitzt der Teufel aus Bronze auf einem Stein vor der Kirche, die kleine Kirchenmaus findet sich in einem Relief hinter dem Altar. Aus Sand sind die beiden noch bis zum 3. November in Travemünde zu sehen.

„Wir sind immer auf der Suche nach Geschichten aus der Region“, sagte Ausstellungsleiter Oliver Hartmann. Der Legende nach half der Teufel beim Bau der Citykirche, weil er glaubte, es werde ein Wirtshaus errichtet. Als der Teufel bemerkte, dass eine Kirche gebaut wird, wollte er mit einem riesigen Stein den Bau zerstören. Die Lübecker besänftigten ihn und versprachen ihm ein Wirtshaus in der Nähe. Doch darauf wartet der Teufel vor der Kirche noch heute.

Die Kirchenmaus „Rosemarie“ geht auf eine Legende zur Zeit der Seeräuberei im 12. Jahrhundert zurück. An der Marienkirche wuchs einst ein Rosenbaum, von dem die Menschen dachten, dass so lange er blühe, bis Lübeck frei sein würde. Als die Blüten zu welken begannen, fanden die Bewohner eine Maus, die in den Wurzeln ein Nest für ihre Jungen angelegt hatte. 1201 musste Lübeck sich für kurze Zeit den Dänen ergeben.

Bei der 6. Sandskulpturen-Ausstellung in Travemünde sind unter dem Motto „Legenden, Mythen & Sagen“ 80 bis zu sieben Meter hohe Skulpturen zu sehen. Unter anderem baute das 50-köpfige Team Szenen aus dem „Rattenfänger von Hameln“, Gottheiten wie Zeus und Athena, Meerjungfrauen und Elfen aus insgesamt 9.500 Kubikmetern Spezialsand und Wasser.