Terror in Israel: RIAS Bayern befürchtet antisemitische Vorfälle

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS) warnt im Zuge des Terrors gegen die israelische Zivilbevölkerung vor antisemitischen Vorfällen im Freistaat. Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Israel seien ihr solche bereits gemeldet worden, heißt in einer am Montag in München veröffentlichten Mitteilung. So habe am Sonntag ein Anrufer bei einem israelischen Restaurant gefragt, ob man über Messer verfüge, damit man alle Israelis töten könne.

Laut Mitteilung dokumentierte RIAS Bayern 2021 im Zuge von Kampfhandlungen zwischen der israelischen Armee und palästinensischen Terrororganisationen im Mai und Juni des Jahres 34 antisemitische Vorfälle. Die meisten davon seien auf antiisraelischen Versammlungen passiert. Auch jetzt müsse auf israelfeindlichen Demonstrationen mit Antisemitismus gerechnet werden. Im Alltag würden Juden und Jüdinnen mit antisemitischen Kommentaren und Vorwürfen zu den Vorgängen in Israel konfrontiert. Auch am Rande von Kundgebungen in Solidarität mit Israel erwarte RIAS Bayern antisemitische Anfeindungen.

„Selbst jetzt, nach diesem präzedenzlosen, mörderischen Überfall von Terrororganisationen auf israelische Zivilisten, richten sich bereits wieder Kommentare und geplante Proteste gegen das angegriffene Israel“, sagt RIAS-Bayern-Leiterin Annette Seidel-Arpaci. Das antisemitische Ressentiment gelte Israel als jüdischem Staat, Juden und jüdischen Einrichtungen hierzulande und habe ein massives Gewaltpotenzial.

RIAS Bayern existiert seit 2019 und befindet sich in der Trägerschaft des Vereins für Aufklärung und Demokratie. Gefördert wird die Arbeit bayerischen Sozialministerium.