Weltweit werden jährlich Zehntausende zu Opfern von Menschenhandel. Meist handelt es sich um Frauen und Mädchen. Sie seien nicht ausreichend geschützt, so die Organisation Terre des Femmes.
Zum Tag gegen Menschenhandel am Mittwoch (30. Juli) fordert die Organisation Terre des Femmes mehr Schutz für Frauen und Mädchen. Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung betreffe Mädchen und Frauen am stärksten, erklärte die Bundesgeschäftsführerin der Frauenrechtsorganisation, Christa Stolle, am Dienstag in Berlin. Die Menschenwürde der Frauen werde massiv missachtet, auch wenn sie beispielsweise nach Deutschland verschleppt würden. Nach Ansicht der Organisation ist der gesetzliche Schutz unzureichend. Auch müssten weibliche Schutzsuchende schon auf ihrer Flucht besser vor sexueller Ausbeutung bewahrt werden.
Seit 2002 ist Prostitution in Deutschland nicht mehr sittenwidrig. Mit dem Prostituiertenschutzgesetz wurde die Ausübung 2017 neu geregelt und wieder strenger reglementiert. Freiwillige Prostitution ist demnach in Deutschland weiter grundsätzlich legal, es gibt aber rechtliche Einschränkungen.
Terre des Femmes fordert das sogenannte Nordische Modell für Deutschland und europaweit. Schweden, Norwegen, Island, Kanada, Nordirland, Frankreich, Irland und Israel setzten den Ansatz bereits um. Das Modell umfasst neben einem Sexkaufverbot auch Ausstiegshilfen und die Entkriminalisierung sowie Entstigmatisierung der Prostituierten.