Teresa Enke: Aus Krankheit Depression kein Geheimnis machen

Die Witwe des früheren Fußball-Nationaltorhüters Robert Enke, Teresa Enke, ruft dazu auf, aus der Krankheit Depression kein Geheimnis mehr zu machen. „Ich sage ganz klar: Je mehr Menschen sich zu dieser Krankheit bekennen, desto hilfreicher ist es für andere Betroffene“, erklärte die Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag).

Als Beispiel nannte die 47-Jährige den Komiker Kurt Krömer, der sein Leiden an der Krankheit vor einiger Zeit öffentlich gemacht hatte: „Kurt Krömer ist ein toller Mensch und unserer Stiftung verbunden. Wie er es aus diesem Tief geschafft hat, ist unglaublich und ein tolles Beispiel dafür, dass diese Krankheit zu besiegen ist.“

Die Stiftung mit Sitz in Barsinghausen bei Hannover hilft an Depressionen erkrankten Menschen und engagiert sich zusätzlich für Kinder mit Herzkrankheiten und deren Eltern. Robert Enke absolvierte die meisten Spiele seiner Karriere für Hannover 96. Außerdem stand er achtmal im Tor der Nationalmannschaft. Er litt über mehrere Jahre an Depressionen. Am 10. November 2009 nahm sich Enke das Leben.

Anlässlich des 15. Todestages in diesem Jahr plant die Stiftung eine große Gala in Hannover: „Wir machen das an seinem Geburtstag, also am 24. August, was auch gut passt, weil es in diesem Jahr ein Samstag ist. Dabei geht es natürlich auch um das Thema Depression, aber eben nicht nur. Wir wollen an dem Tag auch fröhlich sein, miteinander Spaß haben und lachen.“

Zu ihrer persönlichen Situation ergänzte Teresa Enke, sie habe unter dem Verlust ihrer herzkranken Tochter und dem Suizid ihres Mannes einst so stark gelitten, dass sie sich in Behandlung begeben habe: „Es war der Punkt gekommen, an dem ich nicht mehr konnte. Ich habe mir Hilfe geholt und bin für zweieinhalb Monate in eine Klinik gegangen, um … wieder Freude am Leben zu finden.“

Das habe ihr sehr geholfen, ihre „Seele gesunden zu lassen. Es ist wichtig, sich einzugestehen, dass die eigene Stärke Grenzen hat. Man muss nicht alles alleine mit sich ausmachen, sondern es gibt Hilfsangebote.“

Mittlerweile gehe es ihr wieder gut, fügte Enke hinzu: „Ich bin wieder verheiratet und habe mit meinem jetzigen Mann noch ein Kind bekommen. Ich habe meine Tiere – zwei Hunde und ein Pferd – und bin dank Robert finanziell abgesichert. Ich hatte ganz schwere Zeiten, aber nun führe ich wieder ein glückliches Leben.“