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TeleVisionale zeigt Filme für Publikum, Jurys und Filmbranche

Zur TeleVisionale am neuen Standort in Weimar stehen zehn Fernsehfilme im Wettbewerb um den besten deutschsprachigen Fernsehfilm 2025. Zudem konkurrieren fünf TV- und Streaming-Produktionen um den diesjährigen Deutschen Serienpreis, wie Festivalleiter Urs Spörri am Mittwoch in Weimar sagte. Für die Dauer von fünf Tagen werde die Weimarhalle zum Kino umfunktioniert.

Als Besonderheit des Festivals hob Spörri die Möglichkeit für das Publikum hervor, nach jedem Wettbewerbsbeitrag mit der jeweils anwesenden Jury und Mitgliedern des Filmteams über die gezeigte Produktion zu diskutieren. So gelinge es den Zuschauerinnen und Zuschauern im Kinosaal, wesentliche Teile des Prozesses der Preisträgerauswahl nachzuverfolgen. Bei der TeleVisionale stehe der Qualitätsdiskurs im Mittelpunkt.

Auftaktfilm des Wettbewerbs im Bereich Fernsehfilm ist „Bach – Ein Weihnachtswunder“. Ebenfalls nominiert sind unter anderem „Rosenthal“, ein Film über das Leben des Moderators Hans Rosenthal (1925-1987), „Stammheim – Zeit des Terrors“ sowie die neue RTL-Krimiproduktion „Morden auf Öd“ mit ihrer Pilotfolge.

Erstmals zeigt das Festival laut Spörri am 1. Dezember einen Eröffnungsfilm außer Konkurrenz. Premiere feiere die Polizeiruf-Folge „Ein Wanderer zieht von dannen“ von Regisseur Thomas Stuber. Ebenfalls außerhalb des Wettbewerbs zeige das Festival verschiedene Gewinnerfilme aus dem Vorjahr, darunter die ZDF-Produktion „Ich bin! Margot Friedländer“.

In die Preisvergabe in einigen Kategorien werden laut Veranstalter auch Studierende der Bauhaus-Universität Weimar sowie das Publikum einbezogen. Zudem wird ein Kinderserienpreis vergeben. Fünf Produktionen stellen sich der Jury, die sich aus Mitgliedern des Kinderfilmfestivals Goldener Spatz zusammensetzt.

Die Drehbuchautorin Heide Schwochow und der Regisseur Christian Schwochow erhalten den diesjährigen Ehrenpreis der Deutschen Akademie der Darstellende Künste als Mitveranstalter des Festivals. Mutter und Sohn überzeugten seit Jahrzehnten mit Talent, Können und Mut, erklärte eine TeleVisionale-Sprecherin anlässlich der Bekanntgabe der Preisträger im September. Als Team wagten sie sich an große Themen in unterschiedlichsten Formaten heran.

Erstmals wird nach Angaben der Festivalleitung auch der Debütpreis der Mitteldeutschen Medienstiftung für die beste Erstlingsleistung im Bereich Regie vergeben. Nominiert seien die NDR-Produktionen „Bis zur Wahrheit“ und die Folge „Tu es“ der Krimireihe Polizeiruf 110 sowie die im Auftrag von ZDFneo produzierte Serie „Chabos“.

Die Mitteldeutsche Medienstiftung gehört seit diesem Jahr zu den Finanziers des Festivals – ebenso wie die Stadt Weimar. Deren Bürgermeister Ralf Kirsten erklärte, die Stadt habe die TeleVisionale gewollt und unterstütze sie auch finanziell. Das Festival passe zum Anspruch der Stadt, ein Ort der Kultur und des Austauschs zu sein.

Bis 2024 fand die TeleVisionale, ein bedeutender Branchentreff für den deutschsprachigen Raum, über 36 Jahre hinweg in Baden-Baden statt. Dort wurde sie 1989 auch gegründet. Finanzielle Engpässe erforderten eine Neuausrichtung mit neuen Partnern in Weimar.