Technische Meisterleistungen

Außergewöhnliche Aufgaben verlangen außergewöhnliche Lösungen. Manchmal sind dafür besondere technische Meisterleistungen notwendig, um Projekte zu realisieren, die aus dem Rahmen fallen.

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Dann sind bei Planern, Ingenieuren und Handwerkern kreative Höchstleistungen gefragt. Nicht immer stehen die notwendigen Hilfsmittel „von der Stange“ zur Verfügung, manches Mal muss erfunden, modifiziert oder schlicht improvisiert werden.

Viel Kreativität und privater Einsatz waren schon oft nötig, um ein altes Gebäude vor dem Verfall zu retten. Dies war zum Beispiel auch der Fall bei der Stabkirche Stiege im Oberharz. Abgelegen in einem Waldstück gelegen, schien der allmähliche Verfall unaufhaltsam. Vandalismus fügte der über 100 Jahren alten Holzkirche weiteren Schaden zu. Daher gründeten die Stieger kurzerhand einen Verein und sammelten die stolze Summe von 1,3 Millionen Euro. Die Herausforderung war aber nicht eine normale Sanierung. Wenn eine ganze Kirche umzieht, dann gehört dazu nicht nur viel Initiative und Fachwissen, sondern auch ein ausreichendes Budget. Daher war die Freude groß, als der Bund die fehlenden 300.000 Euro aus Mitteln des Denkmalschutzes hinzuschoss. Jetzt wurde die Kirche an ihrem neuen Standort mitten im Ort eingeweiht.

Während es sich in diesem Fall um einen kompletten Abbau und Wiederaufbau handelte, werden manchmal auch ganze Gebäude versetzt. Einer der sicherlich spektakulärsten „Umzüge“ eines Hauses fand im letzten Jahr in San Francisco statt. Ein spektakulärer Sondertransport: ein 133 Tonnen schweres Gebäude musste umziehen und machte einem neuen Mehrfamilienhaus Platz. Der stolze Besitzer erfreut sich nun am rund 800 Meter entfernten neuen Standort seines geliebten Gebäudes.

Technische Präzision

Wann immer es darauf ankommt, solche und ähnliche Meisterleistungen erfolgreich zu realisieren, gehen monatelange minutiöse Planungen voraus. Der kleinste Fehler kann das gesamte Projekt zum Scheitern bringen. Im Falle eines „fahrenden Hauses“ oder eines anderen Schwertransportes wird vorher jeder Zentimeter der Strecke untersucht, um mögliche Risiken auszuschließen. Fast immer ist hochpräzise Messtechnik im Einsatz, um minimale Unebenheiten, Bodenklassen oder Abstandsmessungen zu ermitteln.

Dank modernster Geräte ist es heutzutage fast immer möglich, berührungslos und beschädigungsfrei Messungen vorzunehmen, wo früher noch zeitaufwendige, manuelle Messarbeiten notwendig waren. Ein simples Beispiel: Um einen Raum oder ein ganzes Gebäude zu vermessen, mussten früher mehrere Personen mit langen Maßbändern von einem Punkt zum anderen laufen. Eine weitere Person musste die Maße in einem Plan eintragen. Heutzutage können digitale Entfernungsmesser bei der Detailvermessung nicht nur präzise Weiten und Höhen messen, sondern die Daten sogar direkt an den Computer weitergeben. Zunächst mit Ultraschall oder Infrarot arbeitend, sind aktuell fast nur noch Geräte auf Laser-Basis üblich.

Ein anderes Beispiel sind Strom-Messgeräte. In der Vergangenheit war es notwendig, das stromführende Kabel aufzuschneiden, um das Messgerät direkt in den Stromkreis einzubinden und die Messung vorzunehmen. Dies war nicht nur unbequem und zeitaufwendig, sondern auch mit einem gewissen Risiko verbunden. Der Stromkreis musste unterbrochen werden. Nicht immer ist das, besonders in Altbauten, eindeutig möglich. Heutzutage ist es dagegen dank hochempfindlicher Zangenmessgeräte, sogenannter Stromzangen möglich, alle Werte wie Spannung, Widerstand, Kapazität, Frequenz etc. direkt am isolierten Kabel an jedem x-beliebigen Punkt zu messen, ohne den Stromkreis zu unterbrechen. Dadurch kann ein einziger Elektriker schnell und effizient präzise Strommessungen durchführen.

Sowohl im industriellen als auch im privaten Umfeld sind die verschiedensten Messgeräte im Einsatz, um bequem und präzise die notwendigen Daten zu liefern, die für technische Abläufe und Installationen erforderlich sind. Sogar in Kunst und Musik arbeitet man heute mit modernster Technik. Während die 1861 erbaute „Orgel des Jahres“ im mecklenburgischen Schwaan noch ganz manuell und nach feinem Gehör abgestimmt wurde, setzen heute Bauer von Musikinstrumenten aller Art immer mehr auf moderne Messtechnik.