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“taz”: Festnahme in Ungarn nach Cyberangriff

Der Verantwortliche des Cyberangriffs auf die „taz“ im Februar ist nach Angaben der Zeitung nun in Budapest von der ungarischen Polizei festgenommen worden. Es soll sich laut ungarischer Polizei um einen 23-jährigen Mann aus Budapest handeln, wie die „taz“ am Dienstag in Berlin mitteilte. Bereits am 9. Juli sei sein Haus durchsucht worden, mehrere IT-Geräte seien beschlagnahmt worden. Darauf sollen „eindeutige Beweise für die Begehung der Straftaten“ gefunden worden sein, zitierte die „taz“ die Polizei. Der Verdächtige sei festgenommen worden, sei aber wieder auf freiem Fuß.

Die „taz“ war am Tag der Bundestagswahl von einem „massiven Cyberangriff“ betroffen gewesen. Die Webseite der „taz“ sei am 23. Februar für mehrere Stunden nicht erreichbar gewesen, teilte die Zeitung damals mit. Recherchen der taz legten im April offen, dass der Angriff vermutlich aus Ungarn kam und von einer Person namens „Hano“ gesteuert worden waren.

Laut „taz“ hatte „Hano“ seit April 2023 vornehmlich die Websites regierungskritischer Medien in Ungarn attackiert, darunter die Portale HVG und Media1.hu. Das unabhängige Online-Medienhaus Media1.hu musste seine Webserver wegen der Angriffe ins Ausland verlegen.

Auch das International Press Institute mit Sitz in Wien wurde Opfer eines Angriffs. Bei den Cyberangriffen von „Hano” handelte es sich um sogenannte DDoS-Attacken, also Überlastungsangriffe. Von der Staatsanwaltschaft Berlin waren die Ermittlungen dazu Anfang April eingestellt worden, wie die “taz” berichtete.