Mehrere tausend Menschen haben am Samstag beim Erfurter Christopher Street Day (CSD) für die Rechte queerer Menschen demonstriert. An der bunten Parade durch die Erfurter Innenstadt beteiligten sich nach Veranstalterangaben etwa 4.800 Menschen. Die Polizei sprach von rund 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Alles sei friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Proteste und Gegendemonstrationen gegen den Umzug der queeren Szene habe es nicht gegeben.
Schirmherr des Erfurter CSD war der frühere Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). „CSD heißt Vielfalt und steht gegen Einfalt! Niemandem wird etwas genommen, aber allen etwas gegeben“, sagte der heutige Bundestagsvizepräsident. Queere Menschen seien überdurchschnittlich oft von Ausgrenzung, Gewalt und Armut betroffen. „Das darf niemals hingenommen werden.“ Zuletzt hatte es vor allem in ostdeutschen Städten wiederholt rechtsextreme Proteste gegen CSD-Paraden gegeben.
Der Christopher Street Day erinnert an den Widerstand von transgeschlechtlichen und homosexuellen Menschen. Im Jahr 1969 protestierten sie gegen staatliche Willkürmaßnahmen in der Christopher Street in New York.