„Tausche Cranach gegen Monet“: Ausstellung zeigt hochkarätige Werke

Von Riemenschneider bis Cranach – das Bremer Paula-Modersohn-Becker-Museum zeigt 55 Werke quer durch die Kunstgeschichte. Was es mit dem Titel auf sich hat.

Ein Bild Martin Luthers, gemalt von Lucas Carnach dem Älteren
Ein Bild Martin Luthers, gemalt von Lucas Carnach dem ÄlterenOlaf Malzahn / epd

Bremen. Unter dem Titel „Tausche Cranach gegen Monet“ zeigt das Bremer Paula-Modersohn-Becker-Museum eine Ausstellung mit hochkarätigen Malereien aus 500 Jahren Kunstgeschichte. Gezeigt werden unter anderem Arbeiten von Fra Angelico, Canaletto, Claude Monet, Auguste Renoir, Max Liebermann, Mary Cassatt und Paula Modersohn-Becker. Die Schau ist bis Ende Januar kommenden Jahres in Bremen zu sehen.

Die Mehrzahl der ausgestellten Arbeiten, 55 Werke, stammt aus der Sammlung des Stuttgarter Arztes und Philanthropen Gustav Rau (1922-2002), die das Arp-Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen beisteuert. Etwa 30 Arbeiten kommen aus der Sammlung des Bremer Kaffeehändlers und Kunstmäzens Ludwig Roselius (1874-1943) im Paula-Modersohn-Becker-Museum.

Es ist ein Tauschgeschäft

Wie der Titel der Ausstellung schon verrät, handelt es sich bei der Schau um ein Tauschgeschäft: Im Anschluss an die Bremer Zeit wird die Sammlung von Roselius mit zentralen Werken etwa von Paula Modersohn-Becker, Lucas Cranach dem Älteren und Tilman Riemenschneider im Arp Museum gezeigt. Dort läuft sie unter dem Titel „Das sind meine modernen Frauen. Tausche Monet gegen Modersohn-Becker“ vom 20. Februar bis zum 4. September 2022.

Gegliedert nach Sammlungsschwerpunkten geht es in der Bremer Schau vor allem um biblische und mythologische Darstellungen, Frauenporträts, Landschaften, Stillleben, Mutter-Kind-Darstellungen und Kinderbildnisse. Herausragende Arbeiten sind beispielsweise Claude Monets „Felspyramiden von Port-Coton“, Guido Renis „David, Goliath enthauptend“ und Paula Modersohn-Beckers „Liegende Mutter mit Kind II“.

Erlöse für Stiftung

Rau, selbst Kinderarzt, hatte 2001 Unicef seine Sammlung vermacht, die knapp 800 Werke berühmter Künstler aus mehreren Jahrhunderten umfasst. Eine Auswahl bedeutender Gemälde und Skulpturen hat das UN-Kinderhilfswerk bis 2026 an das Arp-Museum verliehen, das die Kunstschätze in Wechselausstellungen präsentiert. Die übrigen Werke werden unter Hinzuziehung von Kunstexperten verkauft. Die Erlöse fließen in die Unicef-Stiftung.

Die Ausstellung ist bis zum 30. Januar 2022 im Paula-Modersohn-Becker-Museum Bremen zu sehen. Geöffnet ist sie dienstags bis sonntags von 11 bis18 Uhr, es gilt die 3G-Regel. Zum Kooperationsprojekt ist unter dem Titel der Schau ein gemeinsamer Katalog der Museen Böttcherstraße und des Arp-Museums Bahnhof Rolandseck erschienen (144 Seiten, 28 Euro). (epd)