Ein TV-Star, der selbst kaum Fernsehen schaut? Für Denis Moschitto kein Problem. Am Sonntag startet er seine Karriere als Hamburger “Tatort”-Kommissar – und gibt sich selbst bis dahin noch ein wenig Krimi-Nachhilfe.
Am Sonntag feiert Denis Moschitto im Hamburger “Tatort: Ein guter Tag” seine Premiere als Kommissar Mario Schmitt. Er selbst sei gar kein großer Krimi-Fan, räumte Moschitto in einem am Freitag verbreiteten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) ein. Er schaue selbst nur selten “Tatort”: “Ich sehe überhaupt wenig fern”, sagt der Schauspieler, der dem Publikum vor allem durch seine Rollen in “Chiko”, “Kebab Connection” und “Almanya – Willkommen in Deutschland” in Erinnerung geblieben sein dürfte.
Wegen seiner Rolle hole er sein “Tatort”-Defizit gerade ein wenig auf: “Ich merke, wie unglaublich groß das Krimi-Angebot in den Mediatheken ist. Wer soll das alles bloß sehen?!” Genau deswegen sei es ihm aber wichtig, dem Genre mit seiner Figur etwas Neues zu geben, so Moschitto weiter.
An der Seite von Wotan Wilke Möhrings Kommissar Falke spielt Moschitto den Polizisten und Computer-Experten Mario Schmitt. Die Rolle ist ihm auf den Leib geschrieben, war Moschitto in seiner Jugend doch selbst in der Computer-Szene aktiv: “Mir ist sehr daran gelegen, Hackern den Ruf der Magier zu nehmen”, sagt Moschitto. Es gebe schließlich zwei Sorten von ihnen: “Die einen wollen Systeme knacken, um sie zu stören oder sich sogar daran zu bereichern. Andere wollen auf Fehler aufmerksam und damit oft sicherer machen.” Ihn selbst habe vor allem der Ehrgeiz getrieben, als erstes den Kopierschutz einer Software zu knacken.
Dieser Ehrgeiz und dieser Geltungsdrang haben ihn letztlich auch dazu gebracht, Schauspieler zu werden, verriet der 48-Jährige: “Als ich in der Schule das erste Mal auf der Bühne stand, haben sich der Applaus, das Schulterklopfen einfach unheimlich gut angefühlt.” Berühmt zu sein, sei zwar über die Jahre weniger entscheidend geworden, so Moschitto: “Aber positives Feedback ist mir immer noch wichtig.”