Die größte Oppositionspartei in Tansania, Chadema, erkennt den Wahlsieg der amtierenden Präsidentin Samia Suluhu Hassan bei der Präsidentschaftswahl nicht an. Auf ihrem Instagram-Account erklärte die Partei am Samstagabend (Ortszeit), dass keine echte Wahl stattgefunden habe. Zudem seien die Wahlen weder frei gewesen noch fair abgehalten worden.
Die tansanische Wahlkommission hatte am Samstag Präsidentin Samia Suluhu Hassan zur Wahlsiegerin der Präsidentschaftswahl vom Mittwoch erklärt. Seit Mittwoch protestieren landesweit Tausende gegen die Umsetzung der Wahl, trotz einer nach Schließung der Wahlbüros verhängten allgemeinen Ausgangssperre.
Schon vor den Wahlen gingen die Behörden mit Verhaftungen gegen Oppositionspolitiker vor. Der Kandidat der Partei Chadema, Tundu Lissu, ist im Gefängnis und wurde des Hochverrats angeklagt.
Insgesamt traten 17 Kandidatinnen und Kandidaten für das Präsidentenamt an. 37,6 Millionen Stimmberechtigte waren zur Wahl registriert. Suluhus Partei CCM regiert das ostafrikanische Land seit der Unabhängigkeit 1961.
Das EU-Parlament bezeichnete die Wahl am Donnerstag als „weder frei noch fair“. UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich besorgt über die Lage in dem ostafrikanischen Land. Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen berichtete am Freitag von mindestens 10 Toten bei Protesten nach Wahlen in Tansania.