Nach dem Krieg setzte sich die Gemeinschaft von Taizé eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, europäische Verständigung und eine einfache Lebensweise zum Ziel. Sie wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt.
Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Gründer der Brüdergemeinschaft war ab 1944 der Schweizer Calvinist Frère Roger (1915-2005).
Der Bruderschaft gehören heute rund 80 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus protestantischen Kirchen und der katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen. Geleitet wird die Bruderschaft seit Ende 2023 von dem englischen Anglikaner Frère Matthew (60) als Prior.
Die Gemeinschaft von Taizé setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg eine Aussöhnung zwischen den Konfessionen, europäische Verständigung und einen einfachen Lebenswandel zum Ziel. 1949 legten die ersten sieben Männer Ordensgelübde ab. Sie versprachen Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam.
Die Gemeinschaft, die bald Freunde in unterschiedlichen Kirchen und zahlreichen Ländern Europas hatte, hat seit 1962 eine Versöhnungskirche, die seither der Mittelpunkt von Taizé ist. Die Bruderschaft gründete Niederlassungen in mehreren Ländern und nahm 1969 erstmals auch katholische Brüder auf. Zweiter Prior der Gemeinschaft war 2005 bis 2023 der deutsche Katholik Frère Alois (71). Schwerpunkt der Arbeit ist – neben der Ökumene – Solidarität mit den Armen und Rechtlosen in der Welt.
Seit im Sommer 1974 in Taizé Zehntausende zu einem “Konzil der Jugend” zusammenkamen, veranstalten die Brüder regelmäßig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Jährlich findet zudem über Silvester in einer europäischen Stadt ein Taizé-Treffen statt, zuletzt in Tallinn und demnächst in Paris.