Tag der Kleiderspende: St. Martin als Vorbild

Am 11. November wird nicht nur Martinstag gefeiert, es ist auch der Tag der Kleiderspende. Ins Leben gerufen hat diesen Tag die deutsche Kleiderstiftung, die das ganze Jahr über Spenden annimmt.

Mit Laternenumzügen wird des heiligen Martins gedacht
Mit Laternenumzügen wird des heiligen Martins gedachtepd-bild / Tim Wegner

Er hatte nicht viel, doch selbst das hat er geteilt mit einem, der noch weniger hatte: Die Rede ist von Martin, dem römischen Soldaten, der um 316 nach Christus geboren wurde. Der Legende nach ritt er an einem kalten Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Der Mann tat ihm so leid, dass Martin mit dem Schwert seinen warmen Mantel teilte und dem Bettler eine Hälfte schenkte. In der Nacht erschien Martin der Bettler im Traum und gab sich als Jesus Christus zu erkennen.

Nach diesem Erlebnis ließ er sich taufen und im christlichen Glauben unterrichten. Als ihn später die Menschen von Tours in Frankreich baten, ihr Bischof zu werden, flüchtete Martin. Er war sehr bescheiden und hielt sich des Amtes nicht für würdig. In einem Gänsestall soll er sich versteckt haben. Durch ihr Geschnatter ver­rieten ihn die Vögel und Martin wurde zum Bischof geweiht. Etwa 30 Jahre war Martin Bischof von Tours und soll zahlreiche Wunder vollbracht haben. Am 11. November 397 wurde er zu Grabe getragen und später heilig gesprochen.
St. Martin gilt heute vielen als Schutzpatron – und auch als Vorbild, armen Menschen vom eigenen Hab und Gut etwas abzugeben. Nicht nur katholische Christinnen und Christen feiern ihn daher jedes Jahr am 11. November.

Warme Kleidung oft Mangelware

Warum sich nicht am Heiligen Martin ganz konkret ein Beispiel nehmen? Das dachte sich die Deutsche Kleiderstiftung und hat den „Tag des Mantelteilens“ vor einigen Jahren zum „Tag der Kleiderspende“ ernannt: Brauchbare Kleidung kann für einen guten Zweck kostenlos verschickt werden.

Grund genug Kleider auszusortieren gibt es, denn fast jedes fünfte Teil im Kleiderschrank wird nie getragen. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie von Greenpeace Deutschland. Die Hälfte der deutschen Bevölkerung gibt an, Schuhe, Oberteile und Hosen nach weniger als einem Jahr auszusortieren. Wo einerseits Überfluss herrscht, ist andererseits Mangel: Warme Kleidung ist für viele Menschen Mangelware.

Bei der deutschen Kleiderstiftung kann nicht nur am 11. November kostenlos Kleidung gespendet werden. Ganzjährig übernimmt die Kleiderstiftung die Kosten für Paketmarken, damit die Kleidung den Weg von der Post zu ihnen findet. Die Paketmarken gibt es auf der Webseite der Kleiderstiftung zum Herunterladen. Neben dem Gedanken der Hilfe bietet der „Tag der Kleiderspende“ auch Gelegenheit zur Ressourcenschonung. Kleidungsstücke und Schuhe werden so nicht einfach entsorgt, sondern an gemeinnützige Organisationen wie die Kleiderstiftung gespendet.

Mehr Informationen gibt es auf www.kleiderstiftung.de