Syrische Ärzte und Apotheker in Deutschland tagen in Frankfurt
Auf ihrem Jahreskongress will die Syrische Gesellschaft für Ärzte und Apotheker in Deutschland etwa über einheitliche Prüfungen in allen Bundesländern für ausländische Ärzte und Apotheker sprechen.
Die Syrische Gesellschaft für Ärzte und Apotheker in Deutschland hält ihren Jahreskongress an diesem Samstag in Frankfurt. Ende vergangenen Jahres habe es laut Bundesärztekammer 5.639 syrische Ärztinnen und Ärzte in Deutschland gegeben, sagte das Vorstandsmitglied Samer Matar dem Evangelischen Pressedienst (epd). Im Jahr 2010 seien es erst rund 500 gewesen. Damit stamme laut dem Sachverständigenrat für Integration und Migration die größte ausländische Ärzteschaft in Deutschland inzwischen aus Syrien.
Ärzte verbringen lange Stunden bei der Arbeit, aber das Leben geht in dieser Zeit nicht an ihnen vorbei. Wie erreichen wir ein #WorkLifeBalance und geben jedem Aspekt seinen angemessenen Platz?
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Deutschland sei für syrische Ärzte attraktiv, weil das Medizinstudium in Syrien hier anerkannt werde und der Berufseinstieg etwa im Vergleich zu Frankreich relativ einfach sei, erklärte der Facharzt für Innere Medizin am Herzzentrum Leipzig. Ausländische Ärzte dürften hierzulande nach Bestehen einer Fachsprachprüfung und einer medizinischen Kenntnisprüfung praktizieren. Allerdings sei es ein Problem, dass die Wartezeit auf die Prüfungen und Anerkennung zwischen sechs und 18 Monaten liege. Die Bürokratie, die deutsche Sprache und der Lebensunterhalt während der Wartezeit seien Hürden für ausländische Fachkräfte. Auch sei die Durchfallquote bei den Prüfungen in verschiedenen Bundesländern sehr unterschiedlich.
Einheitliche Kriterien für ausländische Ärzte und Apotheker
Der im vergangenen Jahr in Frankfurt gegründete Syrische Gesellschaft für Ärzte und Apotheker in Deutschland (SyGAAD) mit bisher 380 Mitgliedern wünsche einheitliche Kriterien und Prüfungen in allen Bundesländern für ausländische Ärzte und Apotheker, wie es auch in den USA üblich sei, sagte Matar. Außerdem solle das Verfahren zeitlich planbar sein. Das Durchschnittsgehalt eines Arztes in Weiterbildung in Syrien betrage umgerechnet 20 Euro im Monat. Deutschland verlange vor Einreise den Nachweis von 12.545 Euro für ein Jahr Lebenshaltungskosten. Daher sei eine lange Wartezeit für syrische Fachkräfte schwer finanzierbar. Der Verein SyGAAD sei stolz, in seinem ersten Jahr des Bestehens durch Spenden drei Stipendien für syrische Ärzte anbieten zu können. Das Programm solle fortgeführt werden.
Zum Jahreskongress am Samstag in der Frankfurter Messe werden nach den Worten von Matar rund 500 Teilnehmer erwartet.