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Synode in Schaumburg-Lippe beschließt Etat über 15 Millionen Euro

Das Parlament der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe hat am Wochenende einstimmig einen Doppelhaushalt mit geplanten Ausgaben von 15,3 Millionen Euro für 2026 und 15,5 Millionen Euro für 2027 verabschiedet. In beiden Fällen sei ein Defizit von rund einer Million Euro einkalkuliert, das aus den Rücklagen gedeckt werden solle, sagte der Präsident des Landeskirchenamtes, Christian Frehrking, am Sonnabend vor der in Seggebruch bei Stadthagen tagenden Landessynode.

Der weitaus größte Posten bei den Ausgaben seien mit mehr als 70 Prozent die Personalkosten, führte Frehrking aus. Drei Viertel des Geldes kämen mittelbar oder unmittelbar den Gemeinden vor Ort zugute, nur ein Viertel sei für übergeordnete Aufgaben bestimmt. Im Vergleich der 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland sei das ein Spitzenwert.

#Kirchensteuern trotz Mitgliederverlusten leicht gestiegen

Bei den Einnahmen machten Kirchensteuern und Staatsleistungen mit zusammen 82,5 Prozent den weitaus größten Posten aus. Im laufenden Jahr 2025 seien die Kirchensteuer-Einnahmen gegenüber dem Vorjahr trotz rückläufiger Mitgliederzahlen bisher sogar leicht gestiegen, weil mehr Kirchenmitglieder „in Lohn und Brot“ seien und somit Kirchensteuern zahlten, erläuterte der Präsident.

Die Kirchensteuern entwickelten sich „stabil seitwärts“, doch die steigende Inflation werde die Spielräume einengen: „Wir werden uns jedes Jahr weniger leisten können.“ Die dadurch notwendigen Einsparungen ließen sich nicht allein über die Personalkosten umsetzen: „Bis 2035 werden wir unseren Gebäudebestand erheblich reduzieren müssen.“

Dennoch bezeichnete Frehrking die finanzielle Lage der Landeskirche als stabil, denn sie verfüge über freie Rücklagen in Höhe eines Jahreshaushalts. Zur schaumburg-lippischen Kirche an der Grenze von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gehören 22 Gemeinden im nördlichen Landkreis Schaumburg mit zusammen rund 42.500 Mitgliedern.