Synagoge Potsdam – Schlüssel symbolisch übergeben

Der Neubau der Potsdamer Synagoge hat für Spannungen gesorgt. Nun konnten Vertreter Brandenburgs dem Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden den Schlüssel symbolisch übergeben. Mitte Juli soll die Eröffnung sein.

Der Neubau der Potsdamer Synagoge nähert sich der Fertigstellung: Am Dienstag übergaben Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange, Kulturministerin Manja Schüle (beide SPD) und die technische Geschäftsführerin des Landesbetriebs für Liegenschaften und Bauen, Gerit Fischer, symbolisch den Schlüssel des Gebäudes an den Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden (ZWST), Aron Schuster. “Ab heute haben die jüdischen Gemeinden nach Jahren des Provisoriums und des Wartens einen eigenen Platz”, sagte Schüle. “Einen Ort der Religion, der Kultur und der Tradition, der Begegnung, des Gedenkens und der Verständigung.”

Wie Schuster bei der Schlüsselübergabe sagte, habe man sich mittlerweile mit vier der fünf jüdischen Gemeinden Potsdams auf Modalitäten für die Nutzung des Gebäudes einigen können. So werden die Gemeinden im Wechsel für die Schabbatfeiern im Gebäude verantwortlich sein. Die ZWST soll das Gebäude bis 2027 betreiben. Bis dahin sollen sich die Gemeinden auf eine gemeinsame Trägerschaft einigen. Lange hob hervor, dass das Synagogenzentrum dazu führe, dass das jüdische Leben in Potsdam “endlich wieder einen Platz im Zentrum der Landeshauptstadt” habe.

Der 16,5 Millionen Euro teure Bau wurde nach Plänen des Architekten Jost Haberland als Ersatz für die im Nationalsozialismus zerstörte Potsdamer Synagoge errichtet. Er soll voraussichtlich Mitte Juli feierlich eröffnet werden. Noch müssen allerdings einige Elektroarbeiten erledigt werden. Im November 2021 konnte der Grundstein gelegt werden, im August 2022 wurde Richtfest gefeiert.

Um den Neubau der Synagoge hatte es jahrelang erbitterten Streit zwischen dem Land und den Gemeinden Potsdams gegeben. Die Landesregierung schloss am Ende mit der Zentralwohlfahrtsstelle eine Vereinbarung, um sicherzustellen, dass bei Planung, Bau und Betrieb des Synagogenzentrums die Interessen der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer in besonderer Weise berücksichtigt werden. Die Kontroverse über den Bau hält indes an.

Insgesamt haben die jüdischen Gemeinden Potsdams nach Angaben Schusters 750 bis 800 Mitglieder. Viele davon sind nach der Wiedervereinigung aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion nach Deutschland gekommen.