Surrealismus
Der Surrealismus war eine künstlerische Bewegung, die mit dem Erscheinen des Surrealismus-Manifests 1924 ihre offizielle Existenz ankündigte. Ihren Namen verdankt sie dem französischen Dichter Guillaume Apollinaire (1880-1918), der 1917 mit dem Begriff „Surrealist“ eine Ausdrucksform bezeichnete, die über den Realismus hinausging. In seinem Ursprung ist der Surrealismus im Wesentlichen literarisch. Das Prinzip wurde schnell von Bildender Kunst, Musik, Kino und Fotografie übernommen.
In Paris, der damaligen Welthauptstadt der Kunst, entwickelte sich der Surrealismus, der eine starke Anziehungskraft auf Künstler aus Europa und den USA ausübte. Bereits 1924 war Belgien neben Frankreich das erste Land, in dem die ersten surrealistischen Initiativen entstanden. Letzteres führte zur Etablierung einer surrealistischen Szene, in der das Spontane, das Unbewusste und das Spiel mit der Rationalität im Zentrum des Schaffens stehen. Dabei ist es der kreative Prozess, der Vorrang hat, nicht das Kunstobjekt als künstlerisches Ergebnis.
„Ein Surrealist zu sein bedeutet, bereits Gesehenes aus dem Kopf zu verbannen und das noch nicht Gesehene zu suchen“, so Rene Magritte, einer der bedeutendsten Vertreter des Surrealismus sowie der „Belgischen Moderne“.
Magritte wurde am 21. November 1898 in Lessines in der Provinz Hennegau geboren. Belgische, französische und US-amerikanische Künstler beeinflussten zeitlebens sein Werk; umgekehrt war er Vorbild für Strömungen wie die Pop Art oder die Konzeptkunst. Sein Schaffen ist gekennzeichnet von verschiedenen künstlerischen Perioden, etwa dem „Surrealismus in vollem Sonnenlicht“, auch „Solare Periode“ oder „Renoir-Periode“ genannt, und der „Kuhzeit“ Ende der 40er Jahre. Die 50er und 60er Jahre waren geprägt von der Arbeit und den Forschungen des Künstlers über die Wiederholung und die großen Bilder, die Magrittes Erfolg ausmachten. Der Künstler starb am 15. August 1967 in Brüssel mit knapp 69 Jahren an Bauchspeiseldrüsenkrebs.