Supermarkt-Kunden spenden über 500 Lebensmittel für Obdachlose

Bei einer Spendenaktion für Obdachlose im Rostocker „Neptun Center“ sind Sach- und Geldspenden im Gesamtwert von über 2.000 Euro zusammengekommen. Mitglieder des Rotary Club Rostock, der Rotary-Jugendorganisation Rotaract sowie Mitarbeitende der Rostocker Stadtmission baten Kunden vor dem „Edeka“-Markt Schlickeisen, unter dem Motto „Kauf ein Teil mehr“ ihrem Einkaufswagen ein Teil mehr als benötigt hinzuzufügen und dieses zu spenden, wie die Stadtmission am Sonnabend mitteilte. Konkret habe die Aktion 20 volle Kisten mit mehr als 500 Lebensmittelspenden im Gesamtwert von 1.586,57 Euro ergeben, zudem hätten der „Edeka“-Markt 500 Euro und Kunden 104 Euro gespendet, hieß es.

Obdachlosigkeit ist in Rostock laut Stadtmission eher ein verdecktes, jedoch längst kein kleines Problem. „In Rostock gibt es mittlerweile gut 500 obdachlose Menschen, wahrscheinlich noch viel mehr, die in verdeckter Obdachlosigkeit bei Freunden oder in verlassenen Gartenlauben leben“, sagte Rolf Gauck, Sprecher der Stadtmission.

Die Stadtmission wurde nach eigenen Angaben vor 120 Jahren gegründet. Menschen hätten damals kein Dach über dem Kopf gehabt und sich auf der Straße durchschlagen müssen. „Auch wenn wir dieses Jahr unser Jubiläum am 20. Juni auf der Kröpeliner Straße auf einer großen Bühne feiern, sind Armut und Ausgrenzung immer noch ein riesiges Problem und ganz bestimmt nicht zu feiern“, erklärte Gauck.

Dass Menschen in die Obdachlosigkeit rutschen, habe vielfältige Gründe. Gewalterfahrungen, Sucht, der Verlust der Arbeit oder psychische Probleme zählten hierzu. „Die Anzahl an Übernachtungen in unseren Notunterkünften ist in den letzten Jahren signifikant und auch bei der Tafel, die wir seit 2016 verantworten, sind die Zahlen steigend“, sagte Gauck.