Süssmuth fordert mehr Unterstützung für Alleinerziehende

Die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) fordert mehr Unterstützung für Alleinerziehende. „Hier muss etwas geschehen, wir brauchen sichtbare Zeichen für die Bedürftigsten“, sagte Süssmuth der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwoch). Dabei sei es zweitrangig, ob man Alleinerziehenden mithilfe der Kindergrundsicherung oder anderen Instrumenten mehr Unterstützung zukommen lasse.

„Aber es muss eine echte Hilfe sein, die die Ungerechtigkeit mildert und Frauen, aber auch die Kinder ermutigt, am Leben aktiv teilzunehmen“, forderte die 87-Jährige. Sie kritisierte, dass Deutschland eine niedrige Geburtenrate beklage, zugleich aber dabei zuschaue, wie Ungleichheit und Armut wachsen. „Es geht darum, ein bisschen mehr Gerechtigkeit in die Welt zu bringen“, sagte sie.

Alleinerziehende – der Großteil Frauen – sind seit Jahren besonders stark von Armut gefährdet, was eine am Dienstag vorgestellten Studie der Bertelsmann-Stiftung erneut bestätigt hat: Fast 700.000 Haushalte mit nur einem Elternteil gelten in Deutschland als einkommensarm. Das seien mehr als 40 Prozent der insgesamt 1,7 Millionen Haushalte mit nur einem Elternteil. Bei Paar-Familien mit einem Kind lag die Quote dagegen bei nur acht Prozent.(00/1951/26.06.2024)