Südwesten: 40 Polizeieinsätze wegen NS-Parole zu “L’amour toujours”

Das Grölen rechtsextremistischer Parolen zum Popsong „L’amour toujours“ hat einem Medienbericht zufolge in Baden-Württemberg seit vergangenem November zu 40 Polizeieinsätzen geführt. Wie eine Umfrage des „RedaktionsNetzwerks Deutschland“ (Mittwoch) in allen Bundesländern ergab, wurde die Polizei zwischen Oktober 2023 und Juni 2024 in mindestens 368 Fällen alarmiert, weil zur Melodie des Liedes von Gigi D’Agostino die NS-Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ gesungen wurde. Von den Landeskriminalämtern seien sowohl Vorfälle auf öffentlichen Volksfesten und in Diskotheken erfasst worden, als auch auf privaten Feiern und mehrfach an Schulen.

Ende Mai hatte sich ein auf Sylt aufgenommenes Handyvideo in Internetnetzwerken verbreitet, in dem Partybesucher das umgetextete Lied singen. Das hatte bundesweit für Empörung gesorgt. Unter anderem hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Gesang als „nicht akzeptabel“ bezeichnet.

Die meisten Fälle wurden laut dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ aus Nordrhein-Westfalen gemeldet. Von November 2023 bis einschließlich Juni 2024 sei in dem Bundesland 96-mal die Polizei gerufen worden, weil beim Abspielen des Liedes verfassungsfeindliche oder ausländerfeindliche Äußerungen gemacht wurden. In Mecklenburg-Vorpommern sei die Polizei zwischen Oktober 2023 und Juni dieses Jahres 45-mal eingeschaltet worden.

Bayern und Sachsen waren dem Medienbericht zufolge die einzigen Bundesländer, die keine Angaben zu entsprechenden Polizeieinsätzen gemacht haben. (1538/10.07.2024)