Suchtberatungsstatistik: Zwei Drittel Männer, viele Alkoholiker
Im vergangenen Jahr haben knapp 55.000 Suchtkranke Hilfe in den rund 100 Suchtberatungsstellen in Baden-Württemberg gesucht. Das entspricht etwa dem Niveau der Vorjahre, wie die Landesstelle für Suchtfragen am Donnerstag in Stuttgart mitteilte.
Jeder Zweite kam wegen Alkoholmissbrauch. Im Anstieg ist die Zahl der wegen Cannabis Hilfesuchenden, Cannabiskonsum betrifft inzwischen knapp ein Viertel der Suchtberatungen. Drei Viertel der Süchtigen waren Männer. Einen Anstieg verzeichnet die Statistik auch bei Kokain- und Stimulanzien-Konsum sowie bei Online-Suchtproblemen.
Die Vorsitzende der Suchtfragen-Landesstelle, Elke Wallenwein, sprach von einem großen Beratungs- und Hilfebedarf. Um den Bedarf zu decken, müsse es mehr Beratungsangebote geben. Allerdings sei aktuell zu befürchten, dass die Kommunen und Landkreise als Träger der Beratungsstellen eher die Mittel kürzen werden. Dies sei nicht nur für die Betroffenen dramatisch. Es schade auch der Gesellschaft insgesamt.