Studienplätze für künftige Kinderärzte im ländlichem Raum reserviert

In Rheinland-Pfalz sollen künftig drei Prozent aller Studienplätze für angehende Kinderärzte reserviert werden, die im ländlichen Raum arbeiten wollen. Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) stellte am Dienstag in Mainz seinen Entwurf für ein Gesetz zur Einführung einer „Landkinderarzt-Quote“ vor. Ziel der Maßnahme sei es, flächendeckend auch außerhalb der großen Städte eine gute medizinische Versorgung für Kinder und Jugendliche zu sichern. Über die Quote bekämen auch Abiturienten ohne Einser-Abitur eine bessere Chance auf einen Studienplatz.

Ein Medizinstudium ist in Rheinland-Pfalz lediglich an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität möglich. Dort gibt es zurzeit 450 Studienplätze im Jahr. Bis zum Ende der Legislaturperiode soll ihre Anzahl nach den Plänen des Landes auf 500 steigen. Von dem gesonderten Auswahlverfahren nach der „Landkinderarzt-Quote“, bei dem auch auf die persönliche Eignung geachtet werden soll, könnten dann bis zu 15 Bewerberinnen und Bewerber pro Jahr profitieren.

Bereits seit dem Wintersemester 2020/2021 werden in Mainz 16 bis 17 Studienplätze pro Semester für angehende Mediziner reserviert, die sich verpflichten, nach dem Abschluss für mindestens zehn Jahre in einer unterversorgten Region als Hausarzt oder in einem Gesundheitsamt zu arbeiten. Gesundheitsminister Hoch hatte Ende 2023 in einer Landtagsdebatte angekündigt, die bereits eingeführte Landarztquote um ein gesondertes Kontingent für Kinder- und Jugendmediziner zu erweitern.

Die Opposition lehnt den Vorstoß bislang ab. Nicht alle Probleme ließen sich über Quoten regeln, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christoph Gensch: Es gebe genügend junge Menschen, die sich für Kinderheilkunde interessieren aber einen Mangel an Medizinstudienplätzen und Facharztweiterbildungsplätzen.