Studie: Zivilgesellschaft in Deutschland „beeinträchtigt“

Jahr für Jahr wertet Brot für die Welt die weltweite Lage der Zivilgesellschaft aus. Die aktuellen Ergebnisse sind wieder einmal alarmierend – und auch für Deutschland nicht mehr so gut wie zuvor.

Deutschland ist im aktuellen „Atlas der Zivilgesellschaft“ des Hilfswerks Brot für die Welt erstmals abgestiegen. Hintergrund sei vor allem der Umgang mit Klimaaktivisten, teilte die Organisation am Mittwoch in Berlin mit. Demnach gilt die Zivilgesellschaft in Deutschland nicht mehr als „offen“, sondern als „beeinträchtigt“. Brot für die Welt veröffentlichte seinen weltweiten „Atlas“ zum siebten Mal.

Laut der Erhebung lebten 2023 nur noch zwei Prozent der Weltbevölkerung in Staaten mit uneingeschränkten zivilgesellschaftlichen Freiheiten. 71 Prozent der Weltbevölkerung, also rund 5,6 Milliarden Menschen, leben danach in Ländern, in denen die Machthabenden die Zivilgesellschaft stark oder sogar komplett unterdrücken. Im Fokus des aktuellen „Atlas der Zivilgesellschaft“ stehen Menschen, die sich für Klima und Umwelt einsetzen und wichtige Ressourcen wie Wasser und Land schützen wollen.

Die Auswertung stützt sich auf Bewertungen des zivilgesellschaftlichen Netzwerks Civicus, das die Freiheitsrechte in den Ländern in fünf Kategorien von „offen“ bis „geschlossen“ einstuft.